Tagesgeld

Das Tagesgeld hat seinen Namen völlig zu recht, denn es handelt sich um eine Form der Geldanlage, bei der man sein angelegtes Geld jederzeit ohne die Einhaltung von Kündigungsfristen heraus nehmen kann. Das Tagesgeldkonto bekommt man in den meisten Fällen zusammen mit einem Girokonto, das gleichzeitig als Verrechnungs- und Transferkonto für die Geldanlage genutzt wird. Bei den meisten Anbietern bekommt man schon vom ersten Euro an Zinsen, während an anderer Stelle eine Mindesteinlage von fünfzig Euro gefordert wird. Die Führung des Kontos ist gebührenfrei, wenn man dort eine ständige Mindesteinlage verfügbar hält. Das gilt in vielen Fällen auch für das verbundene Girokonto. Die Eröffnung eines Kontos zum Tagesgeld ist sowohl im Tafelgeschäft der Banken als auch bei den zahlreichen Direkt- und Onlinebanken möglich.

Das Tagesgeld zeichnet sich auch dadurch aus, dass die gebotenen Zinsen immer nur für einen Tag gelten. Man sollte sich also möglichst einen Anbieter suchen, der bereits über einen längeren Zeitraum beim Vergleich der Konditionen auf den vorderen Plätzen zu finden war. Im Zuge der Kundengewinnung gehen einige Banken beim Angebot für das Tagesgeld sogar so weit, dem Anleger für mehrere Wochen und Monate einen lukrativen festen Zins einzuräumen, obwohl er dennoch jederzeit sein Geld vom Tagesgeldkonto wieder wegholen kann. Das sollte aber nicht dass alleinige Entscheidungskriterium für das eine oder andere Angebot zum Tagesgeld sein.

Viel wichtiger ist beim Tagesgeld die Sicherheit der getätigten Einlagen. Wer sein Geld bei einer zum deutschen Einlagensicherungsfonds gehörenden Bank anlegt, ist hier besonders gut bedient, denn die Anlagen sind vollständig abgesichert. Das gilt aber nur für Banken, die auch ihren rechtlichen Hauptsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben. Die Niederlassungen einiger ausländischer Anbieter, die als eigenständige Tochterfirmen geführt haben, sind dem Einlagensicherungsfonds in vielen Fällen freiwillig angeschlossen. Deshalb ist es beim Tagesgeld sehr wichtig, sich immer ein wenig über den rechtlichen Hintergrund der Anlagebank zu informieren, denn trotz aller Bemühungen ist es noch nicht gelungen, innerhalb der Europäischen Union oder gar global eine einheitliche Regelung zu Einlagensicherheit finden zu können.

Das Tagesgeld eignet sich für verschiedene Gruppen potentieller Anleger. Im privaten Bereich kann man dort seine Rücklagen für eine größere Investition sammeln. Auch eignet sich das Tagesgeld, um eine bereit gestellte Kreditsumme zu parken, die man erst später zum Beispiel für das Bezahlen von Rechnungen für einen Hausbau benötigt. Das Tagesgeld ist auch eine gute Möglichkeit der vorübergehenden Geldanlage, wenn man seine Altersvorsorge als Kapitalabfindung in einer Summe bekommt. So kann man Stück für Stück die benötigten Summen abrufen und das Restvermögen kann durch die erzielten Zinsen ein wenig geschont werden. Bei gewerblichen Kunden wird das Tagesgeld häufig für die Bildung steuerlicher Rückstellungen verwendet, von denen später eine Firmenerweiterung, ein größerer Umbau oder die Anschaffung von Fahrzeugen oder Maschinen finanziert werden soll.