Gewerbeimmobilien

Der Markt an gewerblichen Immobilien ist national und international sehr heterogener Natur. Im Gegensatz zu Wohnimmobilien unterliegen die Gewerbeimmobilien viel mehr den nationalen und internationalen Konjunkturparametern. Auf die Situation der Immobilien geht zum Beispiel der Immobilien-Monitor des Instituts der deutschen Wirtschaft regelmäßig ein. In einem Monitor im Jahr 2009 war der Kreditbestand in Deutschland 2008 rückläufig. Dies könnte eine geringere Nachfrage nach Immobilienkrediten für gewerbliche Immobilien reflektieren. Vorteilhaft für Vermieter von Gewerbeimmobilien ist, dass in Deutschland vor allem die langfristigen Kreditformen genutzt werden und der Immobilienmarkt im Vergleich zu anderen europäischen und internationalen Märkten sehr stabil ist. In Ländern wie Irland oder den Niederlanden sind zum Beispiel die gewerblichen Immobilienpreise stärker in der Krise zurückgegangen als in Deutschland. Bei der Büroflächennachfrage ist vor allem der Standort entscheidend (s. auch Artikel Büroimmobilien). Laut des Monitors steigt die Nachfrage nach Büroflächen in Metropolen wie München, Köln und Hamburg - während vor allem Nachfrageverluste in Essen, Dortmund oder Berlin zu verzeichnen sind. Büroflächenprognosen sind allerdings nach dem Immobilien-Monitor langfristig schwieriger zu erstellen, da sich natürlich auch die Arbeitswelt verändern kann. Oft sinken die Mietpreise stärker, als dies die sinkende Nachfragequote darstellt. Investitionen in gewerbliche Immobilien werden heute etwas schlechter bewertet, als Investitionen in Wohnimmobilien. Natürlich sind gewerbliche Immobilien (wie die Wohnimmobilien auch) aus Sicht des demografischen Faktors zu bewerten. Es gibt zum Beispiel Städte wie München, Dresden oder Leipzig, die generell in Immobilienstudien als langfristige Gewinner gehandelt werden. Städte wie Dortmund, Essen oder Magdeburg werden in Bezug auf die Immobilienentwicklung schlechter bewertet. Eine der größten Herausforderungen im Bereich der Büroimmobilien ist die immer effizientere Raumnutzung. Immer mehr Büroflächen werden effizienter geplant und genutzt. Die professionelle Flächenberatung bei gewerblichen Immobilien ist heute stark im Kommen. Vor allem durch die Rationalisierung in vielen Unternehmen müssen neue und effizientere Raumnutzungskonzepte gestaltet werden. Deutschland gehört zu den Ländern in Europa, wo die Reduktionsbewegung noch abgeschwächt ist. Im Resultat heißt dies, dass die Büroflächen pro Mitarbeiter im noch sehr groß sind. Die durchschnittlich genutzte Bürofläche pro Beschäftigtem liegt inzwischen in Europa bei rund 12,4 Quadratmeter. Die globale Immobilien-Dienstleistungsgesellschaft Cushman & Wakefield (C&W) haben hierzu im Jahr 2009 eine Studie durchgeführt. Viele der Mieter rechnen laut der Studie damit, dass man mit den Vermietern die Verträge neu verhandeln kann und zum Beispiel durch Untervermietungen die Krise aussitzen kann. Das größte Transaktionsvolumen bei gewerblichen Immobilien betrifft die Bereiche Büroflächen, Einzelhandelsgeschäfte und Lager. Die Wertschwankungen und Renditen sind international sehr unterschiedlich. Vor allem die osteuropäischen Länder haben durch die Konjunkturen im gewerblichen Immobilienmarkt stark aufgeholt. Investoren setzen international vor allem auf Standorte in Ostasien. Hier besteht in den großen Metropolen immer noch eine immense Nachfrage nach Gewerbeimmobilien. In Ländern wie Dubai ist die Auslastung der Büroflächen fast 100 Prozent. Die teuersten Gewerbeimmobilienstandorte, zumindest in Bezug auf die Büropreise, sind Hongkong und Tokio. London liegt zum Beispiel an Nummer Eins bei den Parkraumkosten, laut einer Studie der angesehenen Immobilienberatungsfirma Colliers International. Alleine der Parkplatz in London City kostet im durchschnitt 730 Euro im Monat. In Deutschland ist hier München führend, allerdings zahlt man in der Innenstadt nur etwa ein Drittel des Parkpreises von London. Die teuersten Gewerbeimmobilien sind immer noch in Frankfurt a.M. Im Jahr 2007 lag der Quadratmeterpreis bei fast 22 Euro. Natürlich haben auch die steigenden Nebenkosten in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass die gewerblichen Mieten gestiegen sind. Das Grundthema effizientere Energienutzung ist ein zentrales Zukunftsthema. Unternehmen bekommen zum Beispiel Förderungen durch die KfW-Bankengruppe bei Modernisierungen. Effizientere Flächennutzungen und Energiekostensenkungen stehen ganz oben auf der Wunschliste vieler Unternehmen. Zu den internationalen Immobilienstandorten hat zum Beispiel die DEGI - Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds eine interessante Studie vorgestellt (s. Artikel Büroimmobilien). Einer der größten Immobilienbesitzer in Deutschland ist der Bund. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Bonn veräußert unter anderem gewerbliche Immobilien und vor allem Flächen, die früher von der Bundeswehr oder ausländischen Armeen genutzt wurden. Die Konversionsflächen sind vor allem für große Investoren und Kommunen interessant.