Baugeld

Baugeld dient, wie der Name schon impliziert, zum Erwerb oder Herstellung von Wohneigentum. Dem zukünftigen Bauherren bieten sich verschiedene Wege zum Erhalt dieser Finanzierungsart wie z.B. Bausparen, Baugeldkredite und -darlehen über Banken und Versicherungsgesellschaften oder staatliche Förderprogramme. Das Bausparen ist gegenwärtig in Deutschland der beliebteste Weg zum Eigenheim, über 60% der Bauwilligen greifen auf diese Form des kollektiven Sparens zurück. Die Finanzierung durch Baugeld bietet die solideste Basis und gegenüber herkömmlichen Krediten und Darlehen mehrere Vorteile. Zum Einen wird bei dieser zweckgebundenen Finanzierung der Zinssatz bereits vor dem Abschluss des Vertrages festgelegt, in der Regel liegt dieser unter dem gerade herrschenden Marktzins regulärer Kredite und Darlehen. Zum Anderen stehen den Bauherren auch längere Laufzeiten, von 10 bis 30 Jahre reichend, zur Auswahl. Die Art der Baugeldfinanzierung ist jedoch mit Bedacht und nach ausgiebigen Vergleichen und Informationen zu wählen. Die Bank des Vertrauens und Versicherungsgesellschaften sind häufig erster Anlaufpunkt, da die Berater jedoch meist vom Abschluss eines Baugeldvertrages profitieren, kommt man nicht umhin, sich zusätzlich zu informieren um die gegenwärtig wirklich günstigsten Anbieter zu finden. Staatliche Förderprogramme sind an bestimmte, zu erfüllende, Voraussetzungen gekoppelt, diese unterscheiden sich nicht nur in der Art, sondern häufig auch regional. Die Bundesländer entwickeln unabhängig voneinander unterschiedliche Förderprogramme zum Erhalt von Baugeldern. Die Geschichte des eigentlichen Baugeldes geht bis auf die alten Griechen zurück. Zu jener Zeit betraf die Finanzierung jedoch eher öffentliche als private Bauten. Zur Finanzierung von privatem Wohneigentum entstand die Idee des kollektiven Sparens, des Bausparens. So bildeten sich im China des 2. Jhr. v. Chr. bereits die ersten Spargemeinschaften mit eben jenem Zweck. In Europa verbreitete sich das Prinzip des kollektiven Sparens um 1775, mit Ursprung in England. Akute Wohnungsnot führte zur Gründung der ersten Bausparbank in Birmingham, welche den Sparern innerhalb kürzester Zeit zu den eigenen vier Wänden verhalf. In Deutschland wurde dieses Prinzip gegen 1885 von Pastor von Bodelschwingh aufgenommen. Er gründete den ersten Bauverein um die Wohnungsnot in Bielefeld zu lindern. Die Idee des Bausparens setzte sich allerdings erst um 1924 durch, als der Wiederaufbau von Häusern durch die Zerstörung im 1. Weltkrieg an stand. Die erste deutsche Bausparkasse “Wüstenrot” wurde gegründet, nur 4 Jahre später folgte die Gründung der BHW Bausparkasse AG. Schon 1930 wurde das Sparprogramm reformiert und nach der Währungsreform 1948 profitierten auch die Bausparkassen vom Wiederaufbau und ökonomischem Aufschwung. Zum Schutz des Sparers wurden 1973 das Bausparkassengesetz und die -verordnung erlassen.