Französischer Wirtschaftsmarkt

Frankreich hat eine der größten Volkswirtschaften in Europa. Die Leitungsträger der französischen Volkswirtschaft sind vor allem die Großunternehmen, die zum großen Teil wiederrum von ausländischen Investoren besetzt sind. Die großen französischen Unternehmen sind im Leitindex CAC-40 an der Pariser Börse vertreten. Zu den führenden Unternehmen, mit der höchsten Indexgewichtung im Jahr 2008, gehörten zum Beispiel: die führende Geschäftsbank Frankreichs BNP Paribas; der größte Telekommunikationsanbieter, die France Telekom; oder der Energieversorgungskonzern GDF Suez. Frankreich ist traditionell geprägt von vielen staatlichen Unternehmen und dem Zentralismus auf die Metropole Paris. Experten schätzen, dass alleine rund die Hälfte aller Büroflächen im Großraum Paris liegt. Frankreich hat auch traditionell eine sehr hohe Arbeitsplatzquote an Büroberufen. In den letzten Jahren ist vor allem die Privatisierung ein großes wirtschaftliches Thema gewesen. Frankreich möchte konsequent den Weg der Modernisierung der Wirtschaft gehen und stößt dabei natürlich auf den Prostest der Gewerkschaften, die in Frankreich sehr stark sind. Anders als in Deutschland hat Frankreich keinen starken Mittelstand und leidet seit Jahren an Außenhandelsschwächen. Der wichtigste Handelspartner von Frankreich ist Deutschland. Im Jahr 2008 lag das bilaterale Handelsvolumen der Länder bei rund 137 Milliarden Euro. Frankreichs Handelsdefizit mit Deutschland ist dabei beträchtlich, mit rund 18,6 Milliarden Euro im Jahr 2008. Wichtige Märkte sind für Frankreich auch Italien, Spanien, Großbritannien, die USA oder Belgien. Vor allem in Russland und China sehen viele Branchen neue Wachstumsmärkte. Zur Stabilisierung der Industrie wurde vor allem in der Krise die Automobilindustrie gestärkt. Die französischen Automobilmarken haben gerade in Deutschland einen großen Ansatzmarkt. Traditionell spielt die Technologie, die pharmazeutischen Industrie und die Agrarwirtschaft eine wichtige Rolle im Export (siehe Artikel Französische Exporte). Gefragt sind in Zukunftsmärkten wie Russland oder China vor allem auch französische Kosmetikprodukte oder Designer-Textilien. Vor allem die Modebranche setzt auf solche Märkte in Schwellenländern. Frankreich ist auch ein Land mit einem recht hohen Lohnniveau und einer gesetzlichen Mindestlohnregelung für alle Berufe, die als Haupterwerb dienen. Der gesetzliche Mindestlohn pro Stunde lag bei rund 8,7 Euro im Jahr 2009. Frankreich hatte bis 2009 immer ein leichtes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. Im Jahr 2009 ging das Wirtschaftswachstum durch die internationale Krise zurück. Ähnlich wie in anderen Ländern schnürte die Regierung ein Stabilitätskonzept, dass vor allem die Autoindustrie stärken sollte. Einen ausgeglichenen Haushalt will die Regierung Frankreichs im Jahr 2014 vorlegen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag im Jahr 2007 in Frankreich bei rund 34.000 Euro. Über 70 Prozent der Franzosen sind heute im Dienstleistungsbereich tätig, nur rund vier Prozent in der Landwirtschaft. Vor allem der Weinanbau spielt in Frankreich eine große Rolle. Jeder vierte Arbeitsplatz ist in Frankreich in der Industrie. Die Bevölkerungsquote unterhalb der Armutsgrenze wird auf rund 6 Prozent geschätzt. Größte Metropolregion ist mit Abstand Paris. Von 65 Millionen Franzosen leben rund 11 Millionen Menschen in der Metropolregion Paris. Wichtige Metropolen in Frankreich sind Marseille, Lyon und Lille. Als wachsende Metropole bei Unternehmensansiedlungen wird Marseille gesessen. Die Metropole reflektiert zunehmend ein dynamisches Wirtschaftswachstum.