Wirtschaft Jakarta & Indonesien

Die Metropole Jakarta ist die Hauptstadt Indonesiens und das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Rund 24 Millionen Menschen leben in der Metropolregion an der Bucht von Jakarta auf der Insel Java. Die Metropole hat vor der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1945 eine 300 Jahre alte niederländische Kolonialgeschichte erlebt. Bis heute prägen chinesische, indische oder niederländische Kultureinflüsse die Metropole. Jakarta steht vor vielen Herausforderungen in der Stadtentwicklung. Nach den Anschlägen auf internationale Hotels, wie dem Marriott-Hotel im Jahr 2009, die wahrscheinlich auf das Konto der Al-Qaida gehen, hat das Militär den Kampf gegen den Terrorismus verstärkt geführt und zahlreiche Erfolge verbuchen können. Vor allem in Jakarta und auf der Ferieninsel Bali ist man gegen die Terroristen erfolgreich vorgegangen. Zu den größten Herausforderungen gehört der Kampf gegen die Umweltverschmutzung. Jakarta hat in den Elendsvierteln mit zahlreichen Infektionskrankheiten durch Wasserverunreinigungen und Müll zu kämpfen. Infektionen wie Cholera oder Typhus sind in Jakarta bei den armen Menschen seit Jahren weit verbreitet. Zu den wichtigen stadtpolitischen Herausforderungen gehört der Aufbau einer modernen Verkehrsinfrastruktur. Seit dem neuen Jahrtausend sind viele Konzepte, wie eine Metroinfrastruktur, diskutiert worden. Vor allem die chronischen Staus machen der Metropole ökologisch zu schaffen. Jakarta stellt sich städtebaulich und kulturell immer multikultureller und mondäner dar und gehört seit Ende der 1990er Jahre zu den Boom-Towns in Südostasien. Jakarta ist die führende Finanzmetropole in Indonesien mit der nationalen Börse Jakarta und den größten ansässigen Großbanken wie der Bank Central Asia oder der Bank Rakyat Indonesia.

Indonesien ist recht autark in Bezug die Exportwirtschaft, da im Land eine immense Binnennachfrage herrscht. Rund um Jakarta spielen vor allem die Textil- und Nahrungsmittelindustrie eine zentrale Wirtschaftsrolle. In diesen Wirtschaftsbereichen hat man hohe privatwirtschaftliche Unternehmensraten. Im Gegensatz hierzu herrschen in Wirtschaftsbereichen wie der Petrochemie oder der chemischen Industrie staatliche Joint Ventures vor. Viele Staatsbetriebe, vor allem im Rohstoffhandel mit Energieträgern und Metallen, müssen mit privaten Investorengeldern modernisiert werden. Indonesien ist reich an Rohstoffen wie Erdgas, Kohle, Gold, Nickel oder Kupfer. Auch der Export von Agrarprodukten ist sehr wichtig für die Volkswirtshaft. Der Warenverkehr findet vor allem über den zentralen Hafen Jakartas in Tanjunk Priok statt. Von hier aus werden viele Güter auf die anderen indonesischen Inseln transportiert. Der Hafen Jakarta hat einen direkten Zugang zum Java-Meer, dem Golf von Thailand und dem Chinesischen Meer, was in als asiatischer Seehafen strategisch sehr wichtig macht. Seit Anfang 2010 besteht ein Freihandelsabkommen zwischen Indonesien und China. Tausende von Zolltarifen sollen abgeschafft werden. Jakarta ist Sitz des Verbandes Südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN. Jedes Jahr findet in Jakarta eine Gipfeltreffen der Mitgliedsländer statt. Unter anderem sind große südostasiatische Volkwirtschaften wie Thailand, Vietnam, Singapur oder die Philippinen in der Organisation vertreten.

In Indonesien und Jakarta investieren vor allem niederländische, japanische und britische Investoren, was mit der Handelsgeschichte des Landes und der Metropole zu tun hat. Die japanische Armee beendete im 2. Weltkrieg die Kolonialzeit der Niederländer. Viele Investitionen kommen auch aus Singapur. Zentrale Investitionsbehörde in Indonesien ist seit dem Jahr 2010 die BKPM. Die Indonesia Investment Coordinating Board wurde durch Präsidentendekret im Jahr 2009 ins Leben gerufen, als eine One-Stop-Agency. Die Indonesia Investment Coordinating Board möchte vor allem durch elektronische Informationsplattformen eine effektivere Investitionsstruktur schaffen. Im ersten Halbjahr 2009 lag das Investitionsvolumina in Indonesien bei 5,4 Milliarden US-Dollar. Ausländische Investoren investieren in Indonesien vor allem in die Wirtschaftsbereiche Transport, Telekommunikation, Chemie und Arzneimittel sowie der Bauwirtschaft. Durch die Weltwirtschaftskrise konnte man 2008 und 2009 das Rekordvolumen von fast 15 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 bei weitem nicht erreichen. Indonesien hat sich nach dem UN-Doing-Business-Report 2010 um einige Plätze verbessert. Das Land hat sich auch im weltweiten Korruptionsindex von Transparency International in den letzten Jahren verbessert.

Die Wirtschaftspolitik des Landes, in Bezug auf die Importregelungen, ist in den letzten Jahren restriktiver staatlich reguliert worden, unter anderem dürfen bestimmte Güter nur über den Flughafen oder Seehafen Jakarta eingeführt werden. Die protektionistischen Maßnahmen betreffen vor allem Produkte wie Nahrungsmittel, Textilien oder Elektrogeräte. Teilweise müssen ausländische Waren durch staatliche Zertifizierungsfirmen ausgezeichnet werden. Zertifiziert werden die Güter wie Lebensmittel oder Kosmetika schon im Versandhafen. Deutschland ist einer der wichtigen Handelspartner Indonesiens mit einem Handelsvolumen von rund 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2009. Rund 250 deutsche Unternehmen sind in Indonesien ansässig. Konzerne wie VW haben ambitionierte Pläne für indonesische Niederlassungen. Zentrale Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Indonesien ist die Germany Trade & Invest (GTAI). Unter anderem berät die GTAI (Berlin) deutsche und indonesische Unternehmen zu den Partnermärkten und vermarktet den Wirtschaftsstandort Deutschland in Indonesien.