Geldmarktfonds

Den Geldmarktfonds liegt das Prinzip des Investmentfonds zugrunde, bei denen die häufig geringen Einlagen des einzelnen Anlegers mit dem Vermögen anderer Anleger gebündelt werden und so auch die Beteiligung an kapitalintensiven Geschäften mit deutlich höheren Renditen ermöglichen. Der Grundgedanke der Geldmarktfonds ist, kurzfristige Anlagen zu nutzen, um mit einem geringen Risiko gute Renditen abschöpfen zu können. Um sich in Geldmarktfonds engagieren zu können, benötigt der potentielle Anleger ein Depotkonto, das leider nur an wenigen Stellen komplett kostenfrei zu haben ist. Möchte man die erzielbaren Renditen vergleichen, müssen also die für die Führung der Depotkonten anfallenden Gebühren und Transaktionskosten immer mit in die Berechnung einbezogen werden. Vor allem bei den Basket Fonds sollte man hier genau auf die angebotenen Konditionen achten.

Die Geldmarktfonds werden in den Fachtermini der Börsianer auch als so genannte Cash Fonds bezeichnet. Sie haben gegenüber anderen Investmentanlagen sehr kurze Laufzeiten, die in der Regel ein Jahr nicht überschreiten. Darin liegt ein Vorteil, denn dieser Zeitraum ist hinsichtlich der Entwicklung der Zinsen für andere Geldanlagen sehr überschaubar. Das Risiko von Zinsänderungen ist gering. Auch kann die Liquidität der Unternehmen, von denen die Fondsanteile zum Kauf angeboten werden, recht gut eingeschätzt werden. Das minimiert das für den potentiellen Anleger entstehende Risiko sehr deutlich. Ein weiterer Vorteil der Geldmarktfonds liegt darin, dass sich die Schar der Anbieter auf den Staat selbst sowie auf Banken und Versicherungen beschränkt. Zwar haben die Anfänger der Finanzkrise 2008 gezeigt, dass auch diese ins Wanken geraten können, doch kein Staat dieser Welt kann es sich leisten, seine Banken und Versicherungen in Konkurs gehen zu lassen. Deshalb kann man hier in den allermeisten Fällen davon ausgehen, dass notfalls mit stützenden Maßnahmen eingegriffen wird und man sein Geld kaum ganz verlieren kann.

Eine Sonderform der Geldmarktfonds sind die Exchange Traded Funds, die auch kurz als ETF bezeichnet werden. Sie werden genau wie die Indexfonds an der Börse gehandelt. Diese Praxis entstand in den Vereinigten Staaten und ist schon seit 1970 gebräuchlich. An der Börse wird man sowohl auf Index Tracker als auch auf Basket Fonds treffen. Bei den Basket Fonds handelt es sich um Vermögen, das von zentraler Stelle aus aktiv verwaltet wird. Auch hier ist Investitionssplitting an der Tagesordnung, um das Risiko für den einzelnen Anleger so gering wie möglich halten zu können. Der Vorteil der reinen Index Tracker ist, dass hier kaum Kosten anfallen, während bei den Basket Fonds über die Gebühren auch die Kosten des Managements mit aufgefangen werden müssen. Darunter leidet oft die bei den Basket Fonds erzielbare Rendite. In Deutschland werden Geldmarktfonds zum größten Teil nur über den elektronischen Kassamarkt der Börse AG gehandelt, der auch als XETRA System bezeichnet wird. XETRA hat den Vorteil, dass die Geldmarktfonds von überall aus über das Internet gehandelt werden können. Auch fällt XETRA positiv durch die geringen Kosten auf. Deshalb wird dieses Handelssystem auch beim Aktienhandel und im Forex Trading erfolgreich eingesetzt. Um kurzfristige starke Preisschwankungen zu unterbinden, sind bei XETRA für alle gehandelten Produkte des Finanzmarktes Kontrollmechanismen eingebunden worden, die sogar bis zu vorübergehenden Handelsaussetzungen führen können.