Goldhandel

Um die Kapitalanlage Gold ranken sich viele Mythen. Gold hat seit den 1970er Jahren einen beispiellosen Höhenflug erlebt. In den Jahren zwischen 1971 und 2009 legte Gold durchschnittlich für europäische Anleger um rund 9,5 Prozent im Jahr zu. Ob der Goldpreise jemals wieder unter die 1000-Dollar-Marke fällt, halten viele Experten für unwahrscheinlich. Bei den Aussichten für den Goldpreis bis 2020 gegen die Expertenmeinungen stark auseinander. Die Anlage Gold geht sehr stark mit täglichen Preisschwankungen einher, so dass man den Handel genau beobachten muss. Dies betrifft auch den Handel mit Goldbarren. Berggold wird vor allem in Ländern Afrikas, Australiens, den USA oder Russlands gewonnen. Eines der führenden Länder im Goldhandel ist Südafrika mit dem größten Goldfeld der Welt: dem Witwatersrand-Goldfeld in der Provinz Gauteng. Die Hauptstadt der südafrikanischen Provinz ist Johannisburg. Die Währung Rand ist nach der Region der Goldfunde in Witwatersrand benannt. Rund 40.000 Tonnen Gold wurden bisher aus dem Goldfeld gewonnen. Bei der weltweiten Goldförderung ist heute Südafrika vor den USA, Australien und Russland führend. Die Metropole Johannesburg ist in Südafrika bis heute ein Geschäftszentrum für den Gold- und Diamantenhandel in Afrika. Die Goldförderung in Europa ist im Vergleich mit den Fördermengen auf den amerikanischen und afrikanischen Kontinenten völlig unerheblich. Im Goldhandel ist allerdings eine europäische Metropole mit dem Welthandel überaus wichtig - London.

In der britischen Metropole gibt es den London Bullion Market. Der London Bullion Market ist der wichtigsten außerbörsliche Handelsplatz für die Edelmetalle Gold und Silber. Seit 1919 wird hier der Goldpreise im Welthandel festgelegt. London ist der größte Handelsplatz für OTC-Geschäfte (Over the counter) bei Gold und Silber. Der Insiderhandel, der sehr vertraulich durchgeführt wird, koordiniert von dem Brachenverband London Bullion Market Association (LBMA). Unter anderem sind zahlreiche renommierte Hersteller, Produzenten und Banken in diesem Branchenverband vertreten. Neben dem täglichen Gold- und Silberfixing ist die London Bullion Market Association auch für Regelungen der Spezifizierungen von Gold zuständig. Sie legt Gewicht oder Aussehen der Goldbarren fest. Im Handel spielen vor allem die Good-Delivery-Barren eine Rolle. Good-Delivery ist ein Gütesiegel, das internationale Standards im Goldhandel prägt. Solche “Gute-Auslieferungs-Barren” werden weltweit von Institutionen anerkannt und gehandelt. Am London Bullion Market werden täglich rund 600 Tonnen Gold psychisch gehandelt.

Ein anderer wichtiger Handelsplatz für Edelmetalle wie Gold ist die größte Warenterminbörse der Welt, die New York Mercantile Exchange (NYMEX). Es gibt Abteilungen an der Börse. Edelmetalle wie Gold und Silber werden an der New York Commodities Exchange (COMEX) gehandelt. Hier spielt vor allem der Handel mit Metall-Furures eine wichtige Rolle. Während im instituonellen Handel vor allem der Handel mit großen standarisierten Goldbarren eine Rolle spielt, können die privaten Anleger meist nur Käufe oder Verkäufe mit kleinen Goldbarren tätigen (siehe Artikel Goldbarren). Indirekt am Goldhandel teilnehmen, kann man zum Beispiel mit Gold-Zertifikaten. Diese werden zum Beispiel als endlose Index-Papiere angeboten und bilden sich auf einen Basiswert ab. Es gibt im Derivate-Handel an Metallbörsen auch bei Goldanlagen die Bandbreite zwischen spekulativen Knockout-Zertifikaten bis zu hin zu Garantieprodukten. Ein Wechselkursrisiko hat man im Goldhandel immer, da Gold in Dollar notiert.