Zertifikatsparpläne

Wertpapierorientiertes Sparen kann eine interessante Anlageform zu anderen langfristigen Sparmodellen sein. Die Anlage ist vor allem interessant für Anleger, die Börsenerfahrung haben und langfristig eine höhere Rendite erzielen wollen. Sieht man die Kursentwicklung des DAX über den Zeitraum von Ende 1990 bis Frühling 2009 an, so hat sich dieser von rund 1.450 Punkten auf rund 5.330 Punkte entwickelt. Hätte man ein DAX-Zertifikat, das denn Markt nahezu eins zu eins abbildet gekauft, so hätte mal viel mehr Gewinn gemacht, als zum Beispiel in konservativen Anlageformen wie Sparbücher oder Festgeldanlagen. Grundsätzlich haben Zertifikate aber auch Nachteile. Zum Beispiel sind sie als rechtlich gesehene Schuldverschreibungen gefährdet, wenn der Emittent Insolvenz anmeldet. Die Anleger sind in solchen Fällen gewöhnliche Gläubiger des Emittenten. Man sollte deshalb immer bei langfristigen Zertifikaten eine seriöse und kapitalstarke Bank aussuchen. Der Markt an Zertifikaten ist heute riesig und umfasst weit über 100.000 Produkte, die im Börsenmarkt täglich gehandelt werden. Für konservative Anleger sind eher Produkte wie Index-Zertifikate geeignet, die den Kurswert transparent nachbilden und weniger spekulativ sind als Hebelzertifikate, die als Turbos im Markt gehandelt werden. Viele Zertifikatspläne sind sehr variabel ausgestaltet. Die Flexibilität bezieht sich zum Beispiel auf den Zertifikatstyp, die Laufzeit oder auch die Sparrate. Teilweise ist es auch möglich die Raten auszusetzten, wenn der Anleger finanzielle Engpässe hat. Die monatlichen Sparraten kann der Anleger per Überweisung oder Abbuchung tätigen.

Zertifikatsparpläne sind für Anleger interessant, sofern sie zum Beispiel nicht in Fonds anlegen wollen. Im Gegensatz zur Meinung der Fondmanager kann sich der Markt anders entwickeln und man ist dann mit einem Index-Zertifikat, das flexibel ausgestaltet ist, eventuell besser bedient. Zertifikate sind auch sehr günstig in Bezug auf die Verwaltungsgebühren und den Ausgabeausschlägen. Üblicherweise erhöhen sich die Chancen für den Anleger, wenn man in der günstigen Emissionsphase zeichnet. Dies betrifft vor allem Zertifikate, die nach oben mit einer Gewinngrenze versehen sind. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Zertifikate, die viele Garantien bieten, auch mehr Geld kosten. Der Markt an Zertifikatsparplänen ist heute in Deutschland noch übersichtlich. Vor allem viele private Anleger sind in Vergangenheit in Fondsparpläne gegangen und sind durch die Bankenkrise verunsichert worden. Neben der Bonität des Emittenten, sollte man vor allem auf eine ausführliche Beratung bei Zertifikatssparplänen achten. Auch sollte man sich vorab mit den Produkten und Begrifflichkeiten vertraut machen. Begriffe wie Basiswert, Underlying, Partizipationsrate, Kurswert, Cap, Knock-out-Schwelle, Stop-Loss-Marke spielen eine große Rolle. Zertifikatssparpläne bieten zum Beispiel die Direktbanken an.