Alpha-Zertifikate

Alpha-Zertifikate sind sogenannte marktneutrale Zertifikate, die sich auf zwei konkurrierende Basiswerte beziehen. Der Begriff “Marktneutral” bezieht sich auf die Tatsache, dass es für den Gewinn des Anlegers, bzw. die Performance des Bezugswertes, völlig egal ist, ob die Kurse steigen oder nicht. Einzig und allein die bessere Performance des Basiswertes, den man ausgesucht hat, im Verhältnis zur Performance des anderen Basiswertes ist für den Gewinn erheblich. Vereinfacht beschrieben spekuliert man auf einen besseren Basiswert im Börsengeschehen. Damit man mit solchen Alpha-Zertifikaten, die rechtlich wie alle anderen Zertifikate Schuldverschreiben sind, Gewinn macht, spielt die richtige Auswahl der vergleichenden Basiswerte eine zentrale Rolle. Solche Anlagen werden sehr häufig auf 49 Monate abgeschlossen. Die bessere Wertentwicklung muss zu einem definierten Stichtag bewertet werden. Es gibt Optionen zu festgelegten jährlichen Stichtagen eine definierte vorzeitige Rückzahlung des Ertrags zu generieren. Oft werden solche Alpha-Zertifikate in Form von vergleichenden Performance-Indizes und dem DAX angeboten. Im Fall dessen, dass die vorzeitige Rückzahlung des Zertifikats nicht vereinbart ist, so kann es sein, dass Alpha-Zertifikate mit einer Sicherungsschwelle versehen sind, die am letzten Sichttag die bessere Performance des Gegenbasiswerts in Teilen verhindert. Man kann also bei bestimmten Alpha-Zertifikaten einen Kapitalverlust in Grenzen absichern. Solche Sicherungsgrenzen sind mit bestimmten negativen Performance-Prozentsätzen verbunden. Zum Beispiel darf der spekulierte Performance-Basiswert nicht über 30 Prozent hinter dem Dax-Wert zurückliegen. Vereinfacht beschrieben bekäme der Anleger seine Einlagen wieder, sofern das Alpha-Zertifikat eine Sicherungsschwelle hat und die Performance nicht schlechter als 30 Prozent ist.

Der Gewinn eines Alpha-Zertifikats setzt sich aus der Performance des gewählten Basiswerts und der Performance des anderen Basiswertes, in Bezug auf das eingesetzte Kapital, zusammen. Man spricht bei der Differenz der Basiswerte von Outperformance. Hat man zum Beispiel einen Kapitaleinsatz von hundert Euro und der spekulierte Basiswert legt um 30 Prozent zu - der Gegenbasiswert aber nur 20 Prozent - so bekommt man an einem Stichtag 110 Euro (100 Euro Kapitaleinsatz und 10 Euro Outperformance). Völlig unerheblich sind Kursgewinne oder -verluste. Nur die Outperformance der vergleichenden Basiswerte zählt. Solche Spekulationen bieten natürlich nur gute Ertragschancen, sofern man exzellente Börsenkenntnisse oder einen sehr guten Finanzberater hat. Grundsätzlich sind Alpha-Zertifikate für spekulative Anleger gedacht, die in jeder Marktphase ins Börsengeschäft einsteigen wollen. Da es keine Rolle spielt, wie die Kurse laufen, kann man attraktive Renditen in allen Marktszenarien erzielen. Man kann das Alpha-Zertifikat jederzeit verkaufen, allerdings kann es sein, dass der Kurs unter dem Emissionspreis liegt und somit Verluste hingenommen werden müssen.