Die Wirtschaft von Yokohama

Yokohama ist die zweitgrößte Metropole Japans mit rund 3,7 Millionen Einwohnern und grenzt im Südwesten an Tokio. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Wirtschaftsmetropole noch ein Fischerdorf und hat sich durch den Hafen in der Bucht von Tokio zu einem wichtigen Industriestandort entwickelt. Der Hafen von Yokohama bildet mit den östlich gelegenen Hafenanlagen von Tokio eine Einheit. Der Hafen wurde 1859 eröffnet und wurde kontinuierlich ausgebaut. Seit dem neuen Jahrtausend wurde der Tiefseehafen für Containerschiffe am Minami Honmoku Pier und dem neuen internationalen Passagierterminal eröffnet. Im Jahr 1983 starten die Bauarbeiten für das Stadtprojekt Minato Mirai 21. Heute ist Minato Mirai ein modernes Geschäfts- und Unterhaltungszentrum von Yokohama an der Waterfront. Mit dem Yokohama Landmark Tower in Minato Mirai wurde das höchste Gebäude Japans im Jahr 1993 eröffnet. Der Bürokomplex beinhaltet ein großes Einkaufszentrum und das Royal Park Hotel. Der Stadtbezirk Minato Mirai ist zu einem Tourismusmagnet in Yokohama geworden. Der Kannai-Distrikt ist das wirtschaftliche und administrative Viertel von Yokohama, wo auch der Tourismus boomt. Im Hafengebiet Keihin haben sich zahlreiche Industrien niedergelassen wie die Automobilindustrie, die Petrochemie, die Stahlindustrie oder die Schiffsbauindustrie. Yokohama hat ein vernetztes Verkehrssystem mit den Nachbarmetropolen wie Tokio oder der Industriemetropole Kawasaki. International abgebunden ist die Metropole über den Flughafen Tokio-Handei. Im Jahr 2002 war Yokohama der Finalort der Fußballweltmeisterschaft 2002. In China ist Shanghai die Partnerstadt der Wirtschafsmetropole Yokohama. Zusammen mit Tokio und Kawasaki bildet Yokohama die größte Metropolregion der Welt mit rund 35 Millionen Menschen.

Yokohama hat eine sehr breit aufgestellte Wirtschaft und setzte vor allem in der Wirtschaftsförderung auf die Biotechnologie und die IT-Wirtschaft. Ein wichtiges Forschungszentrum in der Biotechnologie wurde mit dem Yokohama Science Frontier geschaffen. Nach Tokio hat Yokohama die zweitgrößte Ansammlung von ausländischen Unternehmen in Japan, die hier sehr gute Standortfaktoren vorfinden. Viele Unternehmen sind in den 1990er Jahren von der Bucht von Osaka, vor allem aus den Industriestädten Osaka und Kobe, in den Großraum Tokio-Yokohama umgesiedelt. Für den Standort Yokohama sprechen neben den hervorragenden Verkehrsinfrastrukturen und den günstigeren Gewerbeimmobilienpreisen gegenüber Tokio, vor allem auch weiche Standortfaktoren, als moderne und grüne Metropole mit einer hohen Lebensqualität. Es gibt alleine 2.870 Parkanlagen und über 40 Museen in und um die Metropole. In rund 30 Minuten ist man in der City von Tokio. Zentrales Verkehrsmittel zur schnellen Anbindung ist der Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug, der den Flughafen Tokio-Handei in 24 Minuten erreicht. Yokohama ist eine sehr weltoffene Stadt mit rund 73.000 Ausländern, die hier ihren festen Wohnsitz haben. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei rund 25.000 US-Dollar. In den rund 120.000 Unternehmen arbeiten in Yokohama rund 1,2 Millionen Menschen.

Es gibt 30 Universitäten und Fachhochschulen in der Stadt, die 11 internationale Schulen beherbergt, unter anderem auch die Deutsche Schule Yokohama. Yokohama hat die höchste Zahl an Ingenieuren und Forschern in ganz Japan (rund 340.000). Im neuen Stadtbezirk Kohoku haben zahlreiche Forschungseinrichtungen ihren Sitz. Rund 200 ausländische Firmen haben in Yokohama heute ihren japanischen Hauptsitz. Es gibt zahlreiche Wirtschaftsförderungsorganisationen in Yokohama wie das Yokohama World Business Support Center oder das Yokohama Convention and Visitors Bureau. Zu den renommierten Unternehmen in Yokohama gehören unter anderem Mitsubishi Heavy Insdustries, die Bank of Yokohama, Fuji Xerox, Fujisoft oder NEC Mobiling. Im Jahr 2009 hat sich der Automobilkonzern Nissan entschlossen seinen Unternehmenssitz nach Yokohama zu verlegen. Daimler ging 2010 eine strategische Partnerschaft mit Nissan-Renault ein. Es gibt zahlreiche Handelseinrichtungen in Yokohama wie der German Center of Industry & Trade im Hakusan High-Tech-Park im Norden von Yokohama.