Die Wirtschaft von Shanghai

Shanghai ist eine Regierungsunmittelbare Stadt und hat somit eine von vier Sonderverwaltungszonen in China. Regierungsunmittelbare Städte wie Shanghai sind autonome Gebiete, die direkt der Regierung Chinas unterstellt sind. Shanghai ist das wichtigste ökonomische Zentrum der Volksrepublik. In der Sonderverwaltungszone leben rund 19 Millionen Menschen. Im Jahr 2010 findet die Expo Shanghai statt, die in den ersten Wochen alle Erwartungen übertraf. Shanghai hat eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur. Der Flughafen Shanghai Pudong International wird permanent ausgebaut und soll Mitte des zweiten Jahrzehnts rund 80 Millionen Passagiere abfertigen. Verbunden ist der Airport mit dem Transrapid Shanghai Pudong, der unter anderem das Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) direkt verbindet. Das SNIEC ist das zweitgrößte Messezentrum in China mit wichtigen Messen wie der Automobilmesse von Shanghai, einer der wichtigsten Automobilmessen in Asien. Die U-Bahn von Shanghai gehört zu den am schnellsten wachsenden Verkehrssystemen der Welt und wurde gerade zur Expo 2010 ausgebaut. Das Wirtschafts- und Finanzzentrum der Metropole im Mündungsdelta des Jangtse ist der Stadtbezirk Pudong. Über 40 Milliarden US-Dollar haben alleine ausländische Investoren in den Stadtbezirk investiert. Hier stehen unzählige Wolkenkratzer wie das Shanghai World Financial Center, dem höchsten Gebäude von China. Pudong ist Sitz der Shanghai Stock Exchange, der wichtigsten Börse auf dem Festland. Hier sind die größten chinesische Konzerne wie die Industrial and Commercial Bank of China, die größte Bank Chinas, die Bank of China oder China Life notiert. Zu den wichtigsten Leitindizes gehören der Shanghai Stock Exchange 180 Index.

Durch Pudong fährt die Magnetschwebebahn als modernstes Verkehrsmittel in China. Pudong gehört wie Xuhui zu den inneren Stadtbezirken, die chronisch an Platzmangel leiden. In Xuhui haben sich zahlreiche internationale IT-Firmen niedergelassen wie IBM oder der Suchmaschinenanbieter Google. Shanghai hat sich sehr früh als Metropole der modernen Industrien positioniert und gilt seit Jahren als Metropole der IT- und Biotechnologiewirtschaften. Auch die Mikroelektronik-Branche hat ein festes Standbein in Shanghai. Shanghai hat in der Sonderverwaltungszone zahlreiche Industrien wie die Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie. Auch die Elektroindustrie ist eine der führenden Industrien in der Metropole. In Anting im Stadtbezirk Jiading entstand Mitte der 1980er Jahre das Werk von Volkswagen. Shanghai Volkswagen hat einen überragenden Marktanteil in China. Der Hafen von Shanghai hat zahlreiche Hafenanlagen wie dem Tiefseehafen Yangshan. Der Tiefseehafen Yangshan wurde viele Kilometer vor Shanghai ins Meer gebaut, da hier die Wassertiefe für die riesigen Containerschiffe ausreichend ist. Eine Brücke von 30 Kilometer Länge verbindet den Tiefseehafen mit dem Festland. Der Hafen von Shanghai ist heute der umschlagsstärkste Hafen der Welt. Hafenbetreiber ist das Unternehmen Shanghai International Port (Group), das im Shanghai Stock Exchange 50 Index notiert ist. Der Hafen von Shanghai ist seit Mitte des ersten Jahrzehnts schneller gewachsen als die Häfen von Hongkong und Singapur. Bis zum Jahr 2020 soll der Hafen von Shanghai der größte Hafen der Welt werden.

Die Metropole Shanghai ist unter anderem im industriellen Bootsbau mit zahlreichen Werften sehr gut positioniert. Shanghai hat vor allem durch den Bau des Drei-Schluchten-Dams, angrenzend an die Millionenmetropole Chongqing, profitiert (siehe Artikel Wirtschaft Chongqing). Über den Jangtse sind die Metropolen über 2.000 Kilometer miteinander verbunden. Entlang des Jangtse sind zahlreiche Städte gegründet worden, die am Transportweg Jangtse partizipieren wollen. Shanghai steht vor allem mit Hongkong und Peking im Wettstreit als führende Handelsmetropole. In Peking sind heute die größten Konzerne Chinas ansässig wie Sinopec, China National Petroleum oder die State Grid Corporation of China. Zu den Wirtschaftsförderungsmaßnahmen von Shanghai zählte seit 2001 vor allem die Senkung der Importzölle. Vorteile sieht Shanghai in der Konkurrenz zu Hongkong in der Anbindung des Festlands über den Jangste. Shanghai ist auch der wichtigste Verkehrsknotenpunkt für Fernzüge zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Probleme hat Shanghai seit den 1990er Jahren mit dem starken Bevölkerungswachstum und dem Wohnungsmangel. Die Abwassersysteme und die Verkehrsinfrastrukturen sind seit Jahren an kritischen Punkten angelangt. Vor allem in den Slums herrschen unzureichende Lebensverhältnisse.