Die Wirtschaft von Ostasien

Die geografische Region Ostasien umfasst unter anderem die Wirtschaftsnationen von China, Japan und Korea. Die größte Metropolregion der Welt liegt in dieser Region mit der Agglomeration Tokyo. In der Metropolregion Tokyo, mit den Großstädten Kawasaki, Yokohama und Saitama, leben rund 35 Millionen Menschen. Japan ist eine der große Industrienationen der Welt und die Nr. 4 der exportstärksten Nationen. Heute muss Japan den zweiten Platz nach China als Wirtschaftsmacht in Asien tapfer verteidigen. Japan lebte und lebt vor allem durch die Innovationskräfte in vielen Industriebereichen. Die Wirtschaft Japans ist sehr breit aufgestellt und vor allem für ihre Automobil- und Elektroindustrie bekannt. Japan verzeichnete im Zuge der Weltwirtschaftskrise 2008 den größten Wirtschaftsrückgang seit dem 2. Weltkrieg. Keine andere Industrienation war so von der Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen wie Japan. Durch zahlreiche Konjunkturpakete konnte man die Wirtschaft in den folgenden zwei Jahren stabilisieren. Vor allem die wachsende Binnennachfrage 2009/10 war ein Konjunkturmotor. Wie in anderen Industrieländern auch, ist vor allem die hohe Staatsverschuldung und die hohe Arbeitslosenquote ein großes Problem. Japan kämpft gesellschaftlich vor allem mit der dramatischen Überalterung der Gesellschaft und den dadurch entstehenden Gesellschaftsproblemen. Japan hat seit Jahren Probleme mit den zunehmenden Zeitarbeitsquoten. Immer weniger Japaner sind seit den 1990er Jahren fest angestellt. Herausforderungen stellen sich auch durch das Bildungssystem. Die Firmenausbildung spielt in Japan eine traditionell große Rolle, die für die Zeitarbeiter aber keine Bildungschancen bietet.

Deutschland hat ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu Japan und der Besucheraustausch ist rege. Japanische Touristen kommen gerne nach Deutschland. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Austauschprojekte in unterschiedlichen kulturellen und wissenschaftlichen Bereichen projektiert. Zu den wichtigen Gremien in den bilateralen Beziehungen gehört das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB). Der kulturelle Austausch ist sehr umtriebig. Es gibt alleine ein Netzwerk von über 50 Japanisch-Deutschen Gesellschaften. Auch auf wissenschaftlicher Basis finden zahlreiche bilaterale Projekte statt. Das Goethe Institut ist als Wissenschafts- und Kulturinstanz u.a. in Tokyo und Osaka angesiedelt. Der kulturelle und wissenschaftliche Austausch stellt keine moderne Entwicklung dar, sondern besteht schon seit den 1970er Jahren durch zahlreiche Vereinbarungen. Deutschland gehört zu den zehn wichtigsten Exportmärkten für japanische Produkte. Autos, Maschinen und Elektrogeräte sind die wichtigsten Exportgüter. Auch chemische Produkte werden nach Deutschland und der Welt exportiert.

Die dynamischste Wirtschaftnation in ganz Asien ist die Volksrepublik China. Man schätzt, dass im Reich der Mitte rund 1,4 Milliarden Menschen leben. Über 90 Prozent der Bevölkerung sind Han-Chinesen. Die konsequente Wachstumspolitik im neuen Jahrtausend hat den Welthandel maßgebend geprägt. Die pragmatische Ausrichtung hin zur freien Marktwirtschaft hat China in den letzten Jahren ein immenses Wirtschaftswachstum beschert. In der Wirtschaftskrise 2008/09 gingen erstmals die Zuwachsraten der Volkswirtschaft in den einstelligen Bereich. China gehört heute zu den drei großen Volkswirtschaften der Welt und ist mit Abstand das wichtigste Schwellenland Asiens. Deutschland ist in China der größte Investor in der EU und wichtiger Handelspartner der Volksrepublik. Seit Mitte des Jahrzehnts sind die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China intensiviert geworden. Der Besucheraustausch ist heute sehr rege. Vor allem durch die Olympischen Sommerspiele von Peking hat sich China einem internationalen Publikum vorgestellt. Chinareisen liegen in Europa voll im Trend. Nähere Informationen zur Wirtschaft in China und den bilateralen Beziehungen im nebenstehenden Artikel.Zu den großen Wirtschaftnationen in Ostasien gehört Südkorea. Seit Ende des 2. Weltkriegs gibt es im Norden die Demokratische Volksrepublik Nordkorea mit der Hauptstadt Pjöngjang und die Republik Korea (Südkorea) mit der Hauptstadt Seoul. Südkorea ist der wichtigste Militärpartner der USA und steht in permanenter Konfrontation mit Nordkorea. Bis zum Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffes Cheonan im März 2010, das nach internationalen Untersuchungen durch ein nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde, wurden die Beziehungen der beiden Länder in der Vergangenheit immer besser, vor allem in Bezug auf die Reiseerleichterungen.

Auf Grund der latenten Kriegsgefahr hat Südkorea eine der größten Armeen der Welt mit rund 700.000 Soldaten. Der Verteidigungshaushalt Südkoreas beträgt jährlich über 20 Milliarden US-Dollar. Die USA haben zehntausende von Soldaten im Land stationiert. Südkorea wird als Tigerstaat gesehen, der volkswirtschaftlich für seine großen Mischkonzerne bekannt ist. Rund jeder vierte Arbeiter ist in der Industrie tätig. Vor allem Elektro-, Computer- und Telekommunikationsprodukte werden exportiert. Bekannte Mischkonzerne, sogenannte Jaebeols, aus Südkorea sind zum Beispiel Hyundai oder Samsung. Über 60 Prozent des nationalen BIP macht der Dienstleistungssektor aus. Der Tourismus ist hier eine wichtige Branche, ebenso wie der Finanzdienstleistungsmarkt. Südkorea ist eine Wirtschaftsnation mit vielen Gewerkschaften. Im Land sind für größere Firmen Mindestlöhne vorgeschrieben. Die Arbeitslosigkeit ist für asiatische Verhältnisse sehr gering und der Anteil der Frauen in der Arbeitswelt sehr hoch.

Wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum ist die Millionenmetropole Seoul. Rund 23 Millionen Menschen leben in der Metropolregion Sudogwon um die südkoreanische Hauptstadt. Über 40 Prozent aller Südkoreaner leben in Seoul und den Satellitenmetropolen. Südkorea wird nach Meinungen von Wirtschaftsexperten in den Jahren bis 2012 ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent aufweisen. Vor allem die Exportförderung spielt in den ökonomischen Wachstumsszenarien eine zentrale Rolle. Durch Freihandelsabkommen, unter anderem mit Indien und den ASEAN-Staaten, hat man sich in der Exportwirtschaft neu positioniert. Neben Elektro- und Telekommunikationsprodukte exportiert man vor allem Autos, Autozubehör, Erdölprodukte oder Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle. China, die EU, die USA und Japan sind die wichtigsten Handelspartner der südkoreanischen Wirtschaft. Vor allem um Direktinvestitionen bemühen sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaften. China ist auf Grund der billigeren Lohnsituation ein Hauptkonkurrent bei der Akquise von Investitionsträgern. Anders als Nordkorea, das in vielerlei Hinsicht noch eine sozialistische Planwirtschaft aufweist, gehört Südkorea zu den neuen Wirtschaftsmächten in Asien.