Die Wirtschaft von Kobe

Die westjapanische Metropole Kobe, mit rund 1,5 Millionen Einwohnern, liegt im Norden der Bucht von Osaka, angrenzend an Osaka. Kobe gehört zur Kulturregion Kansai, die im Westteil der größten Insel Japans, Honshu, liegt. Kulturelles Zentrum ist Kyoto, wo die Klimakonventionen der UN in den 1990er Jahren beschlossen wurden. Osaka und Kobe sind die Handelszentren der Region. Die Metropolregion Kyoto-Kobe-Osaka ist die zweitgrößte Metropolregion in Japan mit einer überragenden Wirtschaftskraft. Kobe ist eine moderne Metropole, die durch die US-Amerikaner im 2. Weltkrieg teils zerstört wurde. Das Erdbeben von 1995 hat zahlreiche Gebäude in Kobe zerstört, so dass die Stadt teils neu aufgebaut werden musste. Zahlreiche infrastrukturelle Projekte wurden realisiert. Im Jahr 1997 eröffnete der erste Abschnitt der U-Bahn Kobe und im Jahr 2006 wurde der neue Flughafen Kobe eröffnet, der auf einer künstlichen Insel vor der Küste liegt. Unter anderem ist der Flughafen mit einem Portliner verbunden. Ein modernes Verkehrsmittel ist der People-Mover, der unter anderem die künstliche Insel Port Island verbindet. Auf der Insel, die letztendlich im Jahr 2006 fertiggestellt wurde, findet man unter anderem Wohnanlagen, Hotels, Industrieviertel und den Kobe Convention Complex. Rund 15.000 Menschen leben auf Port Island. Kobe ist eine junge Metropole mit 17 Universitäten und zahlreichen anderen Bildungseinrichtungen. Unter anderem gibt es eine Deutsche Schule in Kobe. Die Universität Kobe ist eine der größten Universitäten in Japan mit rund 16.000 Studenten.

Der Dienstleistungssektor macht in Kobe rund 70 Prozent aus. Etwa 30 Prozent trägt die Industrie zur Volkswirtschaft Kobes bei. Der Hafen von Kobe ist der drittgrößte Hafen Japans. Fast 10 Prozent des japanischen Außenhandels wird über den Hafen abgewickelt. Rund um den Hafen hat sich die Schwerindustrie angesiedelt. Im Hafen von Kobe werden unter anderem in Werfen militärische Boote gebaut wie U-Boote. Zu den großen Unternehmen in Kobe gehört Kawasaki Heavy Industries und Mitsubishi Heavy Industries, die Schwerindustriebereiche der Konzerne. In den industriellen Anlagen um den Hafen werden unter anderem Motorräder, Eisenbahnen oder Eisen- und Stahlprodukte gefertigt. Kobe ist ein wichtiges Zentrum des internationalen Perlenhandels und entwickelt sich langsam im Tourismus. Der Tourismus ist in Kobe noch unterentwickelt und stellt ein interessantes Wirtschaftspotential dar. Entwicklungspotentiale sieht man in der Region auch in den Bereichen der Biomedizin und der Robotertechnologie. Kobe ist gegenüber dem Großraum Tokyo günstiger in Bezug auf die Gewerbeflächen und Büroräume und bietet eine günstigere Kostenstruktur bei den Arbeitnehmerlöhnen. Wäre die Region Kansai ein selbstständiger Staat, so würde die Region zu den Top-Teen der Industrieländer gehören. Das Deutsche Generalkonsulat in Osaka-Kobe veranstaltet regelmäßig einen Deutsch-Japanischen Wirtschaftsgesprächskreis, der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (IHK) gestaltet wird. Hier können Unternehmer Kontakte knüpfen und sich über die Situation in Kansai informieren.