Die Wirtschaft von Chongqing

Chongqing ist eine Wirtschaftsmetropole der Superlative im Kernland Chinas. Chongqing hat den Status einer Regierungsunmittelbaren Stadt und hat sich als eine von vier Sonderverwaltungszonen in China im Jahr 1997 von der Provinz Sichuan abgespaltet. In der Sonderverwaltungszone Chongqing leben rund 32 Millionen Menschen. Flächenmäßig ist Chongqing und die Region fast so groß wie Österreich. Alleine in der Metropole leben heute geschätzte acht Millionen Menschen. Keine andere Metropole hat sich städtebaulich so dynamisch entwickelt wie Chongqing. Downtown in Jiefangbei findet man ein chinesisches Manhattan mit Wolkenkratzern, westlichen Hotelketten, Restaurants und Shopping-Malls. In den Außenbezirken hat man teils die Gebäude vor 1980 abgerissen und moderne Wohnviertel gebaut. Die Hochbahn ist das modernste Verkehrsmittel in Chongqing und wird permanent ausgebaut. Durch den angrenzenden Drei-Schluchten-Damm können seit einigen Jahren auch große Frachtschiffe die Metropole am Jangtse und Jialing erreichen. Chongqing ist eine chinesische Metropole, die bewusst von der Regierung als Wirtschaftsmetropole in Zentralchina gestaltet wurde. Die Hafenstadt bindet die Wasserstraßen Ostchinas über den Jangtse an Shanghai an, das rund 2.400 Kilometer im Süden liegt. Chongqing ist auch eine wichtige Handelsstadt zur Tibet-Route. Das Verwaltungsgebiet ist reich an Rohstoffen wie Erdgas, Eisenerz oder Quecksilber. Seit Ende der 1930er Jahre wurde Chongqing industrialisiert. Vor allem die chinesische Rüstungsindustrie wurde hier angesiedelt. Im 2. Weltkrieg war Chongqing provisorisch die Hauptstadt Chinas. Bis heute spielt die Industrie eine wichtige Rolle, zum Beispiel die Chemie-, Elektro-, Nahrungsmittel-, Auto-, Textil- oder Motorradindustrie.

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung, der in Chongqing sehr dynamisch verlaufen ist, hat sich eine breite Mittelschicht gebildet. Vor allem die Konsumwirtschaft hat davon profitiert. Durch die staatlichen Subventionen gleicht Chongqing vor allem in den Außenbezirken einer riesigen Baustelle. Chongqing hat seit 2005 ein durchschnittliches Wachstum im zweistelligen Bereich zu verzeichnen. Heute weißt die Stadt ein stabiles Wirtschaftswachstum auf und viele Bereiche sind privatisiert. Es gibt allerdings noch einige große Staatsunternehmen, die rote Zahlen schreiben. Im Jahr 2007 wurde die Einrichtung eines deutschen Industrieparks vereinbart. Vor allem die Automobilbranche und die Chemiebranche haben sich hier angesiedelt. Chongqing hat zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Durch die bergige Landschaft ist vor allem der Auf- und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur schwierig. Fast 10 Milliarden US-Dollar hat die Stadtregierung bis 2010 in den Aus- und Aufbau der Stadt- und Verkehrsinfrastruktur investiert. Bis ins Jahr 2020 soll die Metropole auf rund 15 Millionen Menschen wachsen. Schon heute kann man in den sechs Innenstadtbezirken nur nach oben bauen. Mit der Ausweitung der Metropole muss eine moderne Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung aufgebaut werden. Chongqing muss auch neue Verkehrskonzepte schaffen, um den zunehmenden Autoverkehr zu organisieren. Mit Smog hat die Metropole vor allem im Sommer zu kämpfen.