Die Wirtschaft von Havanna und Kuba

Die Wirtschaft Kubas, mit der wichtigsten Industrie- und Dienstleistungsregion Havanna, wurde bis zum Zerfall der UDSSR von Russland subventioniert. In den 1990er Jahren machte das Land schwere Wirtschaftskrisen durch, da die Präsenz Russlands in der kubanischen Subventionswirtschaft stark zurückging. Seit der Jahrtausendwende bewegt sich Kuba latent schwankend zwischen der ehemaligen sozialistischen Planwirtschaft und der Marktliberalisierung mit Handelsfreizonen. Man kann auch Ende des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend nicht eindeutig feststellen welchen marktwirtschaftlichen Weg das Land zukünftig nimmt. Die wichtigsten Handelspartner Kubas sind heute China, Spanien und Kanada. Im Bereich der Rohstoffvorkommen ist Kuba vor allem bei Nickel und Kobalt bekannt. Vor allem durch den Wirtschaftsaufschwung Chinas boomt der Exportmarkt für diese Rohstoffe. Zurückgegangen ist das ehemalige Hauptexportgut Zucker. Immer wichtiger wird der internationale Tourismus in Kuba. Über zwei Millionen Touristen kommen inzwischen auf die Karibikinsel. Havanna und die Region sind vor allem im Individualtourismus stark positioniert. Kuba leidet heute noch unter dem Handelsembargo der USA aus dem Jahr 1962 und dem nachfolgenden Helms-Burton-Act von 1996. Forderungen, unter anderem der UN-Generalversammlung im Jahr 2000, die Blockade zu beenden, wurden bis heute seitens der USA nicht erhört. Es gibt aber zunehmend einen liberaleren Handel zwischen den Nationen, unter anderem im Bereich der US-Exporte im Lebensmittelbereich. Die Kubaner gehören bis heute in der Karibik zu den Menschen mit dem geringsten Einkommen, das sich etwas relativiert durch zahlreiche staatliche Subventionen, unter anderem auf Miete und Nebenkosten.

Deutschland ist einer der wichtigen Handelspartner von Kuba in der EU. Aus Deutschland importiert werden Güter wie Maschinen, Fahrzeuge oder Lebensmittel. Auch die deutsche Chemieindustrie hat in Kuba einen Absatzmarkt. Deutschland exportiert im Gegenzug Nickel, Früchte oder Tabakwaren. Deutschland hat mit rund 153 Millionen Euro im Jahr 2009 einen klaren Handelsüberschuss erzielt. Im Jahr 2009 reisten rund 84.000 Touristen nach Kuba. In Deutschland ist der Lateinamerika Verein der Deutschen Wirtschaft im BDI eine wichtige Interessenvertretung für Lateinamerika und der Karibik. Havanna ist eine der ältesten Handelsstädte der Karibik aus der spanischen Kolonialzeit. Die Metropole mit rund 2,2 Millionen Menschen ist das poltische und wirtschaftliche Zentrum Kubas. Nur langsam geht die Stadtsanierung voran. Es gibt nur wenige Plätze und Straßen, die saniert wurden. Stadtteile wie Centro Habana strahlen nur noch einen morbiden Charme aus und zerfallen langsam. Havanna ist der größte Industriestandort in Kuba mit der Maschinenbau-, Metall- und Chemieindustrie. Neben diesen Industrien spielen die Textilwirtschaft oder die Tabakwirtschaft eine wichtige Rolle. Havanna ist international bekannt für die Zigarrenwirtschaft.

Den teils chaotischen Nahverkehr konnte man durch Anschaffung chinesischer Linienbusse etwas beruhigen. Heute spielt für die Wirtschaft Havannas vor allem der Individualtourismus eine zentrale Rolle. Durch die Renovierung einiger interessanter Plätze hat sich die Stadt im karibischen Tourismus langsam entwickelt. Viele ehemalige Einwohner von Havanna leben als Exil-Kubaner in Miami im Stadtviertel Little Havanna. Die Exil-Kubaner werden in Zukunft nach dem Ende Fidel Castros eine wichtigere politische und wirtschaftliche Rolle spielen.