Die Wirtschaft von Pretoria

Die südafrikanische Hauptstadt Pretoria liegt rund 56 Kilometer nördlich der Metropole Johannesburg in der Provinz Gauteng. Pretoria soll nach dem Willen des Stadtrates im Jahr 2005 in Tshwane umgetauft werden. Dagegen gibt es bis heute Wiederstände. Die Innenstadt von Pretoria bleibt namentlich Pretoria. Seit Ende 2000 gibt es die größere Verwaltungsgemeinschaft City of Tshwane Metropolitan Municipality, unter anderem mit der Stadt Pretoria. In der Metropolregion um Pretoria leben heute rund 2,4 Millionen Menschen. International angebunden ist die Metropole über den internationalen Flughafen Johannesburg. Der Schnellzug Gautrain soll demnächst die Metropole Johannesburg mit Pretoria verbinden. Pretoria war Spielort der Fußball-WM 2010 und hat sich medial einem internationalen Publikum vorgestellt. Da Pretoria infrastrukturell mit am besten ausgebaut war, wurde hier weniger investiert, als in andere Spielorte wie Johannesburg. Das Loftus Versfeld Stadion war eines der wenigen WM-tauglichen Stadien und wurde ausgebaut. Zur Fußball-WM 2010 wurden einige Townships eingemeindet, so dass die neue City of Tshwane heute rund drei Millionen Einwohner zählt. Pretoria wurde im Jahr 2005 zur lebenswertesten Metropole der Welt nach den LivCom-Award-Kriterien gewählt und bietet Touristen mit den typischen Jacaranda-Baumalleen und den Sehenswürdigkeiten um den Church Square viele Attraktionen. Neben dem Tourismus spielt für die Metropole vor allem die Industrie eine wichtige volkswirtschaftliche Rolle.

In der Region Pretoria ist die Eisen- und Stahlindustrie, die Automobilindustrie oder der Maschinenbau angesiedelt. Die Ford Motor Company of South Africa und BMW South Africa haben sich in Pretoria niedergelassen. BMW sitzt mit seiner Produktionsstädte in Rosslyn in der Nähe von Pretoria und hat vom Afrika-Förderprogramm (AGOA) profitiert. Der African Growth and Opportunity Act der damaligen US-Regierung hat seit dem Jahr 2000 die südlichen afrikanischen Länder wirtschaftlich unterstützt und die Handelsbeziehungen zwischen den USA und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara aktiviert. Mit dem African Growth and Opportunity Act sind unter anderem bessere Rahmenbedingungen für den Außenhandel mit Südafrika verbunden. Das südafrikanische Automotive Production and Development Programme (APDP) soll die Neuwagenproduktion in Südafrika bis 2020 befördern. Neben Ford und BMW hat Nissan South Africa seine Produktion in Pretoria angesiedelt. Zu den großen Industriekonzernen mit Sitz in Pretoria gehört auch der größte Stahlhersteller Südafrikas, die South African Iron and Steel Corporation.

Das größte Telekommunikationsunternehmen in Pretoria ist die Telkom Group, die in zahlreichen afrikanischen Telekommunikationsmärkten tätig ist. Pretoria ist eine Bildungshochburg in Südafrika mit der Universität von Südafrika. Die UNISA ist die älteste und größte Fernhochschule Afrikas mit rund 250.000 Studenten. Heute ist die Universität von Südafrika in sechs Colleges wie das College of Law, das College of Economics and Management Sciences oder das College of Science, Engineering & Technology untergliedert. Pretoria ist Sitz der Deutschen Botschaft in der Blackwood Street, Arcadia.