Die Wirtschaft von Kinshasa und von der Demokratischen Republik Kongo

Kinshasa ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo mit rund neuen Millionen Einwohnern. Seit dem neuen Jahrtausend hat sich die Bevölkerung von Kinshasa fast verdoppelt. In die ehemalige belgische Kolonialmetropole kamen in den letzten Jahren vor allem Flüchtlinge aus Ruanda und Burundi. Kinshasa liegt strategisch günstig im Westen des Landes am Fluss Kongo, der oberhalb des Pool Maleba schiffbar ist. Der Kongo-Fluss ist eine der wichtigsten Lebensadern in Zentralafrika und zieht sich über fast 4.400 Kilometer ins Hinterland. Er fließt hauptsächlich durch die Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) und ist die wichtigste Wasserstraße des Landes, die auf rund 3.000 Kilometer schiffbar ist. Der britische Journalist Henry Morton Stanley erschloss wissenschaftlich zuerst den Kongo von 1876 an. Kinshasa ist das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum des Landes, das früher nach dem belgischen König Leopold II. Léopoldville genannt wurde. Seit 1960 ist die DR Kongo von Belgien unabhängig und einer der wichtigsten Rohstoffländer Afrikas. Für die DR Kongo liegen dringende Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes vor, die man unbedingt durchlesen sollte (St. 2010/11). Deutschland ist wichtiger Partner des Landes in zahlreichen Entwicklungshilfeprojekten. Im Jahr 2008 fanden in Kinshasa die ersten bilateralen Regierungsverhandlungen seit zwei Jahrzehnten statt. Die Mittel der deutschen Entwicklungshilfen für die Provinz Kinshasa und andere Regionen betrug im Jahr 2008 rund 82 Millionen Euro. In Kinshasa sitzen die meisten deutschen Unternehmen, zum Beispiel in den Finanz- und Pharmazeutikbranchen. In der DR Kongo sind unter anderem Maschinenbauunternehmen und Forstwirtschaftsunternehmen tätig. Der Kongo exportiert nach Deutschland vor allem Kupfer. Das Land ist reich an Rohstoffvorkommen, die vor allem von europäischen Konzernen ausgebeutet wurden, die kolportiert einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Milizen im Osten des Landes hatten.

Der Kongo ist reich an Rohstoffen wie Kupfer und Coltan. Coltan wiederrum enthält das Metallerz Tantal, das vor allem für die moderne Mikroelektronik gebraucht wird (Tantal-Elektrolytkondensatoren). Tantal ist sehr wichtig in der Handy- und Computership-Produktion. Auch Gold, Silber, Diamanten, Erdöl, Zink und Zinn sind wichtige Rohstoffe, die vor allem im Osten des Landes zu finden sind. Gerade die östlichen und südöstlichen Provinzen sind auf Grund der Nachbarstreitigen mit Ruanda, Uganda oder Burundi durch die Milizen höchst gefährlich für Reisende. Regelmäßige Kämpfe finden vor allem in Süd-Kivu zwischen Regierungstruppen und Rebellen statt. Süd-Kivo im Osten des Landes an der Grenze zu Ruanda ist vor allem reich an Koltan. Die Metropole Kinshasa wird heute als recht sicher betrachtet, sofern man mit dem Flugzeug anreist und in den sicheren Innenstadtvierteln, um das Diplomatenviertel Gombe, bleibt. Die meisten politischen und wirtschaftlichen Institutionen findet man auf dem Boulevard du 30 Juin. In der Metropolregion Kinshasa sind viele produzierende Gewerbe angesiedelt. Unter anderem werden hier Baustoffe, Textilien, Nahrungsmittel und Zigaretten hergestellt. Misswirtschaft und vor allem die Korruption sind weit verbreitet in der DR Kongo und in Kinshasa. Der Informelle Sektor ist sehr ausgeprägt für das Land.

Zum Aufenthalt im Kongo brauchen Deutsche ein Visum, das die kongolesische Botschaft in Berlin ausstellt. Wer sich von Kinshasa in andere Landesteile bewegen will, muss unter Umständen dies in der Direction Générale de Migration (Boulevard du 30 Juin, Commune de Gombe) anmelden. Wer eine unternehmerische Tätigkeit aufnehmen will, braucht das Visa d’Etablissement. Auskünfte zu wirtschaftlichen Dienstleistungen bekommt man unter anderem von der Ambassade de la République fédérale d’Allemagne in Kongo (Botschaft Kinshaha). Afrikanische Länderinformationen bekommt man u.a. bei der German Trade & Invest. In Kinshasa sitzt auch die KfW Entwicklungsbank als zentrale deutsche Förderungsbank. Seit den ersten freien Wahlen im Jahr 2006 ist vor allem die Friedensförderung ein zentrales Thema. Die Verhandlungen zwischen den politischen Führern und den Milizführern gestalteten sich in der Vergangenheit überaus schwierig. Investitionen in die Transportinfrastruktur sind unter anderem in der DR Kongo sinnvoll. Die DR Kongo ist ein absolutes Lohnbilligland in Zentralafrika mit einem Pro-Kopf-Durchschnittseinkommen von unter 100 US-Dollar im Jahr. Beim Investitionsklimareport, dem Doing Business Report der Weltbank, liegt das Land auf dem vorletzten Platz von 183 Ländern.