Die Wirtschaft von Dakar

Die senegalesische Hauptstadt Dakar ist die wichtigste Wirtschaftsmetropole des Landes und liegt mit dem Hafen geschützt an der Ostseite einer Halbinsel. Dakar hat den westlichsten Hafen Afrikas und wurde dadurch sehr früh zu einer wichtigen Handelsmetropole in Westafrika. Anfang der 1930er Jahre lebten gerade einmal 40.000 Menschen in der Stadt - heute sind es über eine Million. Dakar wurde weltbekannt durch die Rallye Paris-Dakar, die auf Grund der Sicherheitslage in der Sahara-Region auf unbestimmte Zeit in Südamerika stattfindet. Dakar war früher der zentrale Umschlagsplatz für afrikanische Sklaven, die nach Europa und den USA verschleppt wurden. Die Hafenstadt Dakar ist seit Jahrzehnten das Wirtschaftszentrum Senegals. Vor allem die Textil-, Nahrungsmittel- und Möbelindustrie stellen klassische Wirtschaftsbereiche in der Region dar. Durch die konkurrierenden Billiglohnländer wie China oder Indien ist vor allem die Textilindustrie bei Dakar rückläufig. Die Wirtschaft des Senegals ist bis heute sehr von den Exporten abhängig, was den Hafen von Dakar sehr wichtig für die Volkswirtschaft Senegals macht. Der moderne Freihafen Dakar ist über die Grenzen Senegals hinaus ein zentraler Versorgungsstandort für angrenzende Länder wie Mali. Dakar ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der westafrikanischen Küste und baut bis 2011 den neuen Aéroport International Blaise Diagne, der den bestehenden Flughafen ablösen soll. Vom neuen Airport wird eine mautpflichtige Schnellstraße den Flughafen mit dem Zentrum Dakar verbinden. Die Betriebsgesellschaft des Frankfurter Flughafens, Fraport, gehört zum Konsortium, das den neuen Flughafen von Dakar für 25 Jahre konzessioniert bekam. Der alte bzw. neue Flughafen ist Heimatflughafen der senegalesischen Fluggesellschaft Sénégal Airlines.

Dakar ist die Medienhochburg des Landes mit den wichtigsten Tageszeitungen und zahlreichen Rundfunkgesellschaften wie RTS 1 & 2. Die City bietet für Touristen viele Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten und gehört zu den moderneren Städten im Westen Afrikas. Dakar ist das Finanzzentrum des Landes mit der Westafrikanischen Zentralbank (Banque Centrale des Etats de l’Afrique de l’Ouest), die als Zentralbank in zahlreichen Ländern wie der Elfenbeinküste oder dem Niger fungiert. Der Senegal gilt als das bestentwickelte westafrikanische Land in Bezug auf die technische Telekommunikationsstruktur bei Internet- und Handy-Dienstleistungen. Der Senegal gehört durch die Entwicklungszusammenarbeit zu den deutschen Partnerländern in Afrika. Dakar ist Sitz zahlreicher deutscher Institutionen und Organisationen wie der Deutschen Botschaft, den großen politischen Stiftungen wie der Konrad-Adenauer-Stiftung oder der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Das Handelsvolumen mit dem Senegal ist bisher gering und beschränkt sich bei senegalesischen Exporten auf Fisch und Gemüse. Im Gegenzug exportiert die deutsche Wirtschaft Maschinen oder Kraftfahrzeuge in den Senegal. Deutschland hat einen immensen Handelsüberschuss in den letzten Jahren erzielt. Sozialpolitisch steht die Bekämpfung der Armut im Land an erster Stelle bei den Entwicklungshilfen aus Deutschland und der EU.

Rund 17 Prozent der Bevölkerung haben im Senegal unter Armut zu leiden. Die Einkommen sind in Städten wie Dakar wesentlich höher als auf dem Land, was vor allem in den letzten Jahrzehnten zu einer Landflucht geführt hat. Touristen kommen vor allem wegen den Naturparks in den Senegal, der sich nicht als massentouristisches Land positionieren will. Bis heute ist jeder dritte Senegalese in der Agrarwirtschaft tätig. Das Land entwickelt sich nur langsam von einer gelenkten Staatswirtschaft zu einem marktliberalen Land. Der Senegal ist reich an Bodenschätzen wie Erdöl, Gold und Eisenerz. Gerade im Osten des Landes liegen größere Eisenerzvorkommen, die heute erschlossen werden. Die meisten großen Unternehmen, zum Beispiel im Bergbau, den Medien, dem Telekommunikationsmarkt oder dem Energiemarkt, sind im Senegal in ausländischer Hand. Vor allem französische und marokkanische Unternehmen sind im Land vertreten. Das wichtigste Exportgut des Landes ist der Fischfang. Wichtige Abnehmerländer für Fischprodukte sind Japan, Südkorea, Frankreich und Deutschland.