Die östereichische Wirtschaft

Österreich hat eine soziale Marktwirtschaft und ist sehr exportorientiert. Der Tourismus spielt in Österreich eine zentrale Rolle. Kein anderes europäisches Land ist so auf den Tourismus fixiert wie Österreich. Der Dienstleistungssektor, vor allem der Tourismus, macht rund 65 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Vor allem Regionen wie Tirol sind stark vom Tourismus abhängig. Der österreichische Dienstleistungsmarkt ist sehr stark von kleineren Betrieben geprägt. Familienbetriebe spielen im österreichischen Tourismus eine zentrale Rolle. Der Tourismus findet heute über das ganze Jahr statt und vor allem bei Aktivitäten im Sommerurlaub sind in den letzten Jahren viele Akzente gesetzt worden. Das Tourismusmarketing hat in den österreichischen Ferienregionen eine besondere Bedeutung. Vor allem auch das Internet hat viele neue Akzente in der Vermarktung der Hotels, Ferienhäuser und den Veranstaltungen gesetzt. Bis zur Wirtschaftskrise legten vor allem die gehobenen Hotels mit vier oder fünf Sternen in der Gunst der ausländischen Gäste zu. Neue touristische Potentiale hat vor allem auch der ehemalige Ostblock gebracht. Osteuropäische Gäste kommen immer mehr nach Österreich. In Dienstleistungsbereichen wie dem Einzelhandel und dem Beherbergungs- und Gaststättenwesen arbeiten in Österreich mit die meisten Menschen. Im Beherbergungs- und Gaststättenwesen arbeiten unter anderem über 200.000 Menschen. Vor allem die österreichischen Banken haben seit dem Fall des Ostblock-Vorhangs stark in Länder wie Russland oder der Ukraine expandiert. Die österreichischen Banken sind inzwischen die größten Geldgeber im Ostblock. Deutschland ist traditionell der wichtigste Handelspartner. Die deutschen Touristen gehören in Österreich zu den Big-Playern im Tourismus.

Deutschland ist unter anderem der größte Absatzmarkt für österreichische Agrarprodukte. Vor allem auch Rindfleischprodukte oder Milchprodukte kommen nach Deutschland in die Supermarkt-Regale. Inzwischen haben auch die Qualitätsweine aus Österreich eine breite Konsumentenschicht in Deutschland erschlossen. Der Weinexport hat sich seit Ende der 1980er Jahre sehr dynamisch entwickelt, vor allem bei Qualitätsweißweinen. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs hat sich generell der Export in Österreich stark entwickelt. Man exportiert zum Beispiel immer mehr Obst und Gemüse in die ehemaligen Ostblockländer. Es gibt kaum ein Land in Europa, das so von den europäischen Osterweiterungen profitiert hat wie Österreich. Negative Handelsbilanzen Österreichs werden vor allem durch das Tourismusgeschäft kompensiert. Bei österreichischen Investitionen liegen die Nachbarländer Ungarn und Tschechien weit vorne. Traditionell gibt es zu diesen Ländern sehr enge wirtschaftliche und gesellschaftliche Beziehungen. Durch die Neutralität Österreichs war das Land auch in Zeiten des Kommunismus im Ostblock sehr aktiv und gefragt. Die engen Beziehungen aus der kommunistischen Zeit zu den Ländern haben sich nach der Demokratisierung der Ostländer auch als vorteilhaft erwiesen. Die österreichischen Banken hatten zum Beispiel eine internationale Vorreiterrolle bei ausländischen Bankexpansionen in den Ostblock.