Wirtschaftsförderung & Entwicklungspartnerschaft

Der globale Welthandel hat seinen Siegeszug vor allem den Technologien in den Kommunikations- und Informationsmedien zu verdanken. Vor allem die Märkte in Schwellenländern wie China oder Brasilien haben den globalen Handel an Waren und Dienstleistungen beflügelt. Die Volksrepublik China wird gegen Ende 2010 die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sein, nach den USA. Deutschland ist eine der führenden Volkswirtschaften in der Welt mit einer traditionell stark ausgerichteten Exportwirtschaft. In den letzten Jahren lag der Wert der deutschen Waren und Dienstleistungen für die globalen Märkte bei über 1.100 Mrd. Euro. Die Exportquote ist in den letzten Jahrzehnten immens gestiegen und liegt heute bei rund 46 Prozent. Die deutsche Außenwirtschaft gehört zu den Gewinnern der Globalisierung und hat vor allem durch den EU-Binnenmarkt profitiert. Neben dem EU-Markt steht vor allem der chinesische und russische Markt im Fokus der deutschen Außenwirtschaftsförderung. Deutschland ist einer der wichtigsten Länder für die Volksrepublik China in Bezug auf den Transfer von Technologie-Knowhow. Made in Germany ist ein renommiertes Qualitätslabel, auch in Schwellenländern wie China oder Russland. Vor allem die Wirtschaftsbeziehungen zu China werden nicht kritiklos in Deutschland gesehen. China ist in vielen Bereichen der demokratischen Gesellschaftsstrukturen rückständig. Vor allem die Menschenrechtssituation und die Pressezensur in China führen immer wieder zu außenpolitischen Konflikten. Eine zu einseitige Handelsbeziehungsförderung mit China sehen einige Wirtschaftsexperten langfristig als kritisch an. Mit dem Aufstieg Chinas und anderer Entwicklungsländer zu Schwellenländern haben sich die wirtschaftspolitischen Parameter in vielen internationalen Organisationen verändert. Vor allem die Weltbank und der IWF sind traditionell als UN-Sonderorganisationen von US-amerikanischen und europäischen Interessen geprägt. Dies zeigt sich zum Beispiel durch die Präsidentschaften in den Sonderorganisationen: Hier ist immer ein US-Amerikaner Präsident der Weltbank-Gruppe und ein Europäer Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF). Zwangsläufig führt die ökonomische Weiterentwicklung in Schwellenländern wie China zu einer veränderten globalen Betrachtungsweise in den zentralen UN-Förderungsorganisationen. Deutschland ist in allen internationalen Organisationen und Institutionen gut positioniert. Durch hohe Kapitaleinlagen haben die Deutschen auch teils überragende Stimmrechtsquoten. Deutschland ist zum Beispiel sehr einflussreich im IWF, in der Weltbank-Gruppe oder in den regionalen Entwicklungsbanken, die immer wichtiger in der Wirtschaftsförderung werden.

Sehr umtriebig ist Deutschland in der Entwicklungshilfe, die man heute charmanter mit dem Begriff der Entwicklungspartnerschaft umschreibt. Federführend bei den Entwicklungspartnerschaften ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Kernziele der Entwicklungshilfe leiten sich aus den Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen ab. Für bestimmte Aufgaben gibt es seitens des BMZ einige Durchführungsorgane, wie die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die KfW-Entwicklungsbank oder den Deutschen Entwicklungsdienst (DED). Für die Außenwirtschaftsförderung - die durchaus auch die Entwicklungspartnerschaft betreffen kann - ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie verantwortlich (BMWi). Innerhalb des Bundeswirtschaftsministeriums gibt es Funktionsträger in der Außenwirtschaftsförderung und dem deutschen Standortmarketing wie Germany Trade & Invest. Über beide Bundesministerien bekommen Unternehmen zahlreiche Förderungen, unter anderem Förderkredite, Förderberatungen oder Export-Handelsgarantien. Neben den staatlichen Organen in der Außenwirtschaftsförderung und der Entwicklungspartnerschaft spielen gemeinnützige Organisationen wie der Afrika-Verein der Deutschen Wirtschaft eine zentrale Rolle. Die gemeinnützigen Wirtschaftsförderungsorganisationen bieten zahlreiche Dienstleistungen wie Kontaktbörsen oder Länderinformationen an. Im Ausland verfügen die Außenhandelskammern (AHK) und die GTZ über breite bilaterale Partnerschaftsstrukturen. Nicht zu unterschätzen sind die Einflüsse der Deutschen Botschaften auf die Außenhandelsbeziehungen.

Unter den Förderungshoheiten des BMWi und BMZ sind zahlreiche Onlineplattformen in der nationalen und internationalen Wirtschaftsförderung und Entwicklungspartnerschaft entstanden. Unternehmen können sich heute unkompliziert über die Onlineangebote wie: Inlands- und Auslandskreditförderungen, Exportinitiativen zu erneuerbaren Energien oder bilateralen und multilateralen Unternehmenspartnerschaften informieren. In Bereichen der Entwicklungspartnerschaften können unter anderem auch Vereine oder Initiativen gefördert mitwirken. Hier hat das BMZ zahlreiche Informationen zu bieten. Das zweite Portal zum globalen Investitionsmarkt setzt sich mit zahlreichen Themen in der Wirtschaftsförderung und der Entwicklungspartnerschaft auseinander.

Häufige Fragen zum Themenkomplex Wirtschaftsförderung & Entwicklungspartnerschaft:

Wer sind zentrale deutsche Außenwirtschaftsförderungsinstitutionen?

Woran richten sich die Kernziele in der Entwicklungshilfe aus?

Wie sieht die deutsche Außenwirtschaftsförderung aus?

Was sind Durchführungsorgane in der Entwicklungshilfe?

Wo bekommt man Förderkredite?