Effektenkredit

In den letzten Jahren konnte der Effektenkredit als eigenständige Darlehensform ungemein an Bedeutung gewinnen. Heute wird bei diesem zwischen verschiedenen Formen unterschieden. Der Effektenkredit wird auch als Effektenlombarddarlehen bezeichnet. In Deutschland wird der Effektenkredit von einem Großteil der Finanzunternehmen angeboten. Er unterliegt hinsichtlich seiner Konditionen erheblichen Schwankungen.

Diese Schwankungen zeigen sich bei dem Effektenkredit sowohl bei den Zinssätzen als auch bei den Tilgungen. Auf Grund seiner Konzeption und den damit in Verbindung zu bringenden Eigenschaften handelt es sich bei dem Effektenkredit um einen Realkredit. Die Absicherung erfolgt bei dem Effektenkredit durch zwei Möglichkeiten. Zum einen handelt es sich hierbei um ein Pfandrecht an einem beweglichen Gegenstand oder einer beweglichen Sache und zum anderen kann die Absicherung dieses Darlehens durch ein verbrieftes Recht erfolgen. Bei diesem handelt es sich in der Umgangssprache auch um das Faustpfand. Durch die umfangreiche Absicherung handelt es sich bei dem Effektenkredit um ein sehr beliebtes Darlehen, das Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen angeboten wird. In den meisten Fällen erstreckt sich ein Effektenkredit ausschließlich über einen kurzen Zeitraum. Da es sich bei einer Immobilie jedoch nicht um eine bewegliche Sache handelt, kann auch ein Immobilienkredit nicht als Effektenkredit bezeichnet werden. Heute wird der Effektenkredit überwiegend durch das Pfandrecht an börsennotierten Papieren gesichert. Hierbei kann es sich sowohl um Wertpapiere als auch um Wertpapierfonds handeln. Durch den Effektenkredit geben die Inhaber und Darlehensnehmer alle Rechte an diesen Papieren ab. Der Effektenkredit kommt überwiegend in der heutigen Form bei Unternehmen der verschiedensten Branchen zum Einsatz und wird meist mit dem Begriff Margin Trading in Verbindung gebracht. Die meisten Unternehmen entscheiden sich für den Kauf von neuen Wertpapieren für den Effektenkredit und geben diese oder auch bereits bestehende Wertpapiere als Sicherheit bei dem Finanzunternehmen an. Der Effektenkredit bringt für die Unternehmen und somit auch für die Wertpapiere einen entscheidenden Vorteil mit sich. Finanziert man den Kauf neuer Wertpapiere zum Teil durch Fremdkapital kommt es bei den Wertpapieren zu einem Hebeleffekt. Bei dem Effektenkredit wird dieser auch als Leverage-Effekt bezeichnet. Durch diesen können Wertpapiere, gleich um welche Form es sich handelt, stark an Wert gewinnen. Allerdings kann sich der Effektenkredit auch negativ auf die Entwicklung der Wertpapiere ausüben und kann demnach zu entsprechenden Verlusten führen. Der Effektenkredit wird nach den Grundlagen des deutschen Rechtes auch als Kontokorrentkredit bezeichnet.

Zu beachten ist bei dem Effektenkredit, dass es durch die Banken nicht zu einer vollständigen Bewertung der Wertpapiere kommt. In der Regel werden ausschließlich einzelne Teile anhand von verschiedenen Beleihungsgrenzen einbezogen. Der Effektenkredit ist mit verschiedenen Ansprüchen und somit auch mit entsprechenden Anforderungen verbunden. Reichen der Wert der vorhandenen Wertpapiere nicht aus, um die Anforderungen bei dem Effektenkredit zu decken, müssen die Unternehmen, die als Darlehensnehmer fungieren möchten, weitere Sicherheiten einbringen. Hierbei kann es sich um zusätzliche Papiere aber auch andere bewegliche Sachen handeln. Kommt der Kunde dieser Pflicht nicht nach, hat die Bank nach den Grundlagen von dem Effektenkredit das Recht, Teile des vorhandenen Depots zu veräußern.