Dread-Disease-Versicherung

Was sind Dread-Disease-Versicherungen und was bieten sie?

Dread-Disease-Versicherungen sind noch sehr junge Versicherungsprodukte im Markt der Risikoversicherungen, die erst in den 1990er in Deutschland zugelassen wurden. Im Jahr 1983 brachte der südafrikanische Chirurg Barnard erstmals die „Versicherungen gegen schwere Krankheiten“ auf dem Markt, die sehr schnell im angelsächsischen Versicherungsmarkt angenommen wurden. Die Aufsicht über Versicherungen, wie Dread-Disease-Versicherungen, übt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn aus, die auch zahlreiche Informationen für die Verbraucher bietet. Die Dread-Disease-Versicherungen sind Versicherungen, die bei bestimmten Erkrankungen zur Auszahlung kommen. Hierbei sind die Verträge sehr individuell. Es können sowohl meistens altersbedingte Erkrankungen wie Krebs oder Demenzen versichert werden, als auch akute Erkrankungen, zum Beispiel durch Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Welche Krankheiten (oder auch Unfallfolgen) versichert werden, bestimmen die Verträge. Man kann die Produkte ethisch positiv oder negativ bewerten, unterm Strich bleibt aber eine Versicherung die Geld ausschüttet, wenn das schlimme Krankheitsereignis eintritt. Die Kosten, zum Beispiel für aufwendige Krebsbehandlungen können mit den Dread-Disease-Versicherungen abgedeckt werden. In der heutigen Zeit, in der die Leistungsgesellschaft auch bei vielen jüngeren Menschen ihren Tribut zollt, kann eine Dread-Disease-Versicherung sinnvoll sein.

Was sind Keyperson-Versicherungen?

Dread-Disease-Versicherungen gibt es nicht nur für „normale“ Versicherungsnehmer, sondern auch für sogenannte Key-Persons. (Schlüsselkunden/Besondere Menschen). Bei den sogenannten Keyman- oder Keyperson-Versicherungen können zum Beispiel Unternehmen ihre Führungskräfte absichern. Eine sinnvolle Absicherung stellen die Dread-Disease-Versicherungen auch für Selbstständige oder Freiberufler dar, die ihre Existenz mit schweren Krankheiten in der Regel gefährden, sofern sie keinen Nachfolger oder Vertreter finden. Dread-Disease-Versicherungen sind unterschiedlich zu Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung entwickelt, da sie Einmalzahlungen im Versicherungsfall leisten und nicht wie die gängigen Berufsunfähigkeitsversicherungen verrentet werden.

Welche Dread-Disease-Versicherungen gibt es und was muss man beachten?

Das Angebot an Dread-Disease-Versicherungen ist in Deutschland noch überschaubar. Die Versicherungen unterscheiden sich in vielfältiger Weise. In erster Linie durch die versicherten Krankheiten und Unfallfolgeerkrankungen. In der Regel werden die statistisch am häufigsten auftretenden Krankheitsbilder versichert, das sind in der westlichen Welt vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebserkrankungen. Auch Alterskrankheiten wie Alzheimer oder Infektionskrankheiten wie Aids kann man versichern. Die Beitragshöhe ist abhängig von individuellen Faktoren wie dem Alter, dem Geschlecht oder der Krankheitsvorgeschichte. Die Ausschlusskriterien in Bezug auf die Vorerkrankungen sind je nach Anbieter unterschiedlich. Es gibt im Versicherungsmarkt Anbieter, die auch eine zweite schwere Erkrankung durch den Vertrag absichern, was man „Second Event“ nennt. Im Markt der Dread-Disease-Versicherungen gibt es unter anderem Versicherungsmodelle, die mit Engagements in Investmentfonds verbunden sind. Das Kapital wird nach der Versicherungslaufzeit (wenn keine schwere Krankheit eingetreten ist) ausbezahlt.