Short-Zertifikate

Die Short-Zertifikate können nur ihre volle Wirkung entfachen, wenn es mit der Börse nach unten geht und die Kurse wieder fallen. Erwartet man demnach fallende Kurse, so muss man sich nicht vollkommen von der Börse entfernen, sondern kann dennoch von der negativen Kursentwicklung profitieren. Alle Zertifikate, die den Namen Short oder Reverse tragen, sind auf die negativen Kurse geeicht und gewinnen immer dann an Wert, wenn die Kurse fallen.

Diese Logik mag zwar in erster Linie etwas seltsam klingen, doch bildet einen sehr großen Markt an der Börse ab. Die gebräuchlichsten Basiswerte bei diesen Zertifikaten sind Indizes, Aktien und auch Rohstoffe. Geht man nun davon aus, dass die Kurse in der nächsten Zeit fallen werden, ist das Short-Zertifikat genau das Richtige. Anderen Anleger wird es mit den negativen Kursen schlechtgehen und man selbst kann jedoch sehr gut davon profitieren. Dabei muss man nicht nur ein risikofreudiger Anleger sein, um sich in diesem Markt wohl zu fühlen. Die neuen Short-Zertifikate auf Aktien mit konstantem Hebel eignen sich nämlich auch für konservativ eingestellte Anleger, die ebenfalls von fallenden Kursen profitieren wollen oder ganz einfach die bereits erwirtschafteten Kursgewinne absichern wollen. Hier gibt es zum Beispiel die Short-Zertifikate mit KO-Schwellen. Hier bekommt man das Zertifikat mit einem Basispreis und einer unter des Basispreises liegenden Marke. Diese kann auch als Stopp-Loss-Marke bezeichnet werden. Diese Zertifikate bekommt man oftmals ohne jegliche Laufzeitbegrenzungen. Bei einer kurzen Laufzeit sind die Basispreise und die KO-Marken relativ identisch. Berührt der Kurs jedoch diese Marke, dann verfällt das komplette Zertifikat. Wenn dann Basispreis und KO-Marke unterschiedlich sind, so ermittelt sich darauf ein Restwert, der dann an den Inhaber des Zertifikats ausgezahlt werden kann. Wenn die beiden Werte sehr weit entfernt liegen, dann spricht man hier von einer besseren Sicherheit und einem geringeren Hebel. Alle, die nicht sehr risikobereit sind, sollten sich deshalb für diese Variante entscheiden. Beim Short-Zertifikat erfolgt die Rückzahlung, wenn der Index die Stop-Marke nach oben durchbricht.

Es gibt jedoch auch Zertifikate mit einem konstanten Hebel. Diese nennt man auch oft Open-End-Short-Zertifikate. Hier können nur die Kursänderungen innerhalb eines Handelstages die Hebelwirkung kurzfristig verändern. Somit verfügt der Inhaber solch eines Zertifikates permanent über ein Finanzinstrument, das die Kursveränderungen des Basiswertes beinahe zu jedem Zeitpunkt spiegelverkehrt wiedergibt. Fällt der Aktienkurs so zum Beispiel um ein Prozent, dann legt das Zertifikat etwa um ein Prozent zu. Gerade bei einer negativen Börsenentwicklung kann man hier sehr viele Profite bekommen. Neben den normalen Short-Zertifikaten sind demnach die Short Zertifikate mit hebel eine nochmals interessantere Alternative. Die Zertifikate sind auch einfacher zu handhaben als Optionsscheine, da hier mehrere Faktoren den Preis bestimmen. Wenn man mehr Sicherheiten in diesem Gebiet haben will, dann sollte man auf ein Turbo-Zertifikat mit geringerem Basispreis oder ein Short-Zertifikat mit höherem Basispreis ausweichen. So haben auch nicht risikobereite Anleger die Chance, den negativen Börsenmarkt für sich zu entdecken und zu nutzen. Das genaue Gegenteil zu den Short-Zertifikaten sind die Long-Zertifikate, denn hier muss man entsprechend mit steigenden Kursen rechnen, damit sich die Investition auch lohnt.