Konsortialbanken

Deutschlandweit haben sich verschiedene Finanzunternehmen in den vergangenen Jahren einen Namen machen können. Insbesondere die Konsortialbanken haben an Bedeutung und Reichweite gewinnen können. Je nach Region sind sie unterschiedlich stark vertreten. Die Konsortialbanken unterscheiden sich deutlich von den klassischen Finanzunternehmen, sodass eine Differenzierung von Nöten ist.

Das Finanzsystem der Bundesrepublik Deutschland hat sich in der Vergangenheit einer deutlichen Weiterentwicklung unterzogen. Diese ging insbesondere mit einer grundlegenden Modernisierung einher. Das Finanzsystem hierzulande hat somit deutlich an Komplexität gewinnen können. Insbesondere einzelne Banken haben an Einflussnahme und Bedeutung gewinnen können. Somit konnten sich auch die Konsortialbanken in einzelnen Bereichen zu wichtigen Zugpferden entwickeln. Obwohl deren Einfluss auf die Entwicklungen des Finanzmarktes groß ist, wissen bis heute nur wenige Deutsche, was sich genau hinter den Konsortialbanken verbirgt. Bei diesen handelt es sich um Kreditinstitute, deren Arbeitsweise auf der Kooperation mit anderen Finanzunternehmen beruht. Sie bilden durch die Zusammenarbeit mit anderen Banken ein Konsortium, das zeitlich befristet ist. Bei diesem Konsortium handelt es sich um die Grundlage zur Durchführung einer Einzelaufgabe. Das Konsortium, das durch die Konsortialbanken gebildet wird, lässt sich in mehrere Teilaufgaben gliedern. Diese werden von den beteiligten Partnern übernommen. Hierbei kommt es zur Konkretisierung einer Konsortialquote. Diese Konsortialquote regelt die einzelnen Anteilsverhältnisse der Konsortialbanken und definiert somit das Volumen des Aufgabenbereiches. Mittlerweile werden verschiedene Aufgabenbereiche durch die Konsortialbanken abgedeckt. Diese sind meist sehr umfangreich und unterliegen zudem besonderen Handhabungsformen.

Der Schwerpunkt der Konsortialbanken und deren Aufgabenbereichen liegt zweifelsfrei auf den Emissionen mit Wertpapieren. Somit haben sie einen sehr starken Einfluss auf die einzelnen Aktiengeschäfte, sowie die nationalen und internationalen Kapitalmärkte. Der Großteil der Konsortialbanken arbeitet heute länderübergreifend. Somit kann es auch zu einer Kooperation einer deutschen und einer US-amerikanischen Bank kommen. Die Emission von Wertpapieren ist jedoch nur ein Aufgabenbereich der Konsortialbanken. Insbesondere in den vergangenen Jahren konnte sich ein anderer Aufgabenbereich in den Fokus drängen. Hierbei handelt es sich um die so genannten Konsortialkredite.

Die Konsortialbanken fungieren als wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Vergabe von Darlehen mit einem hohen Volumen geht. Um eine Risikominderung für die einzelnen Finanzunternehmen zu erzielen, schließen sich diese bei hohen Krediten zu einem Konsortium zusammen. Durch diesen Zusammenschluss mindert sich das Risiko eines Forderungsausfalls erheblich. In diesem Fall übernehmen die Konsortialbanken anteilsmäßig die Darlehenssumme. Häufig ist dies bei Krediten für Unternehmen der Fall. Bei Darlehen, die an Privatpersonen vergeben werden, kommt es nur selten zu einem Konsortium. Die Konsortialbanken kommen bei der Kreditvergabe aber nicht nur in Hinblick auf die Risikominderung zum Einsatz. In Deutschland herrschen für die Banken durch das Kreditwesengesetz entsprechende Eingrenzungen in Hinblick auf die maximale Darlehenssumme. Durch diese sollen die Banken vor zu hohen Risiken geschützt werden. Möchten Banken diese Maximalsumme umgehen, entscheiden sie sich oftmals für die Rolle der Konsortialbanken und schaffen somit ein kundenfreundliches Darlehensangebot. Grundsätzlich können verschiedenste Finanzunternehmen als Konsortialbanken agieren und mit anderen Banken zusammenarbeiten.